Die Ehe ist von
GOTT eingesetzt
und gesegnet
Mit
felsenfestem,
unerschütterlichem Glauben halte daran fest, dass
jedes Geschöpf GOTTES gut ist und dass man nichts
verwerfen darf, was mit Danksagung empfangen wird;
dass also die Diener GOTTES, die sich des Fleisches
und Weines enthalten, nicht etwa die Gaben GOTTES als
unrein zurückweisen, sondern sich von kräftiger
Speise und Trank einzig zur Züchtigung ihres Leibes
enthalten. Halte fest, dass auch die Ehe von Gott
eingesetzt und gesegnet ist und dass es zwar besser
ist, wenn jemand nicht heiratet, um freier und
leichter an das zu denken, was GOTTES ist und wie er
Gott gefalle
(1 Kor 7,32),
dass es aber für die, welche die Enthaltsamkeit nicht
gelobt haben, keine Sünde bedeutet, wenn eine Frau
oder ein Mann heiratet.
Und nicht nur die erste Ehe
ist von Gott eingesetzt, sondern auch die zweite und
dritte ist der Schwachheit derer, die sich nicht
enthalten können, gestattet. Für die aber, die als
Verheiratete oder Ledige Gott Keuschheit gelobt haben,
wäre es schwere Sünde, wenn sie die eheliche
Gemeinschaft erstrebten, der sie mit freiem Willen
entsagt, oder sie wieder aufnehmen wollten, nachdem
sie mit gemeinsamer Zustimmung Verzicht geleistet
haben.
Fulgentlus
von Ruspe:
Regel
des wahren
G!aubens 42
Glück und Segen der
christlichen Ehe
Woher
soll ich die Kräfte nehmen, um das Glück einer Ehe
zu schildern, die vor der Kirche eingegangen, durch
die Darbringung [des
eucharistischen Opfers]
bestätigt, mit dem Segen
besiegelt ist, welche die Engel ansagen und der
himmlische Vater billigt. Es ist ja nicht einmal auf
Erden recht und gesetzlich, wenn Kinder ohne
Einwilligung der Eltern heiraten. Welch schönes
Zweigespann sind ein Paar Gläubige, die eine
Hoffnung, ein Ziel ihrer Wünsche, einerlei
Lebensweise und dieselbe Art des Dienstes haben! Sie
beide sind Geschwister, Mitarbeiter: es ist kein
Unterschied zwischen ihnen, weder an Geist noch an Körper.
Sie beten zu gleicher Zeit, sie werfen sich zusammen
nieder, sie halten zu gleicher Zeit die Fasten, sie
belehren, sie ermahnen, sie tragen sich gegenseitig.
Sie finden sich in gleicher Weise in der Kirche GOTTES
und beim Tisch des Herrn ein, so wie sie sich auch in
Bedrängnissen, bei Verfolgungen und in guten Tagen in
gleicher Weise verhalten. Keines hat vor dem andern
Heimlichkeiten, keines meidet das andere, keines wird
dem andern zur Last. Gern besucht man die Kranken und
kommt den Dürftigen zu Hilfe. Die Almosen werden
gereicht ohne lange Quälerei, das Opfer gehalten,
ohne Verdruss zu erregen, die tägliche Beobachtung
der Religion ist ungehindert. Die Bekreuzigung findet
nicht verstohlen statt,
der Segen wird nicht bloss in Gedanken
gesprochen. Aus beider Mund ertönen Psalmen und
Hymnen, und sie fordern sich gegenseitig zum
Wettstreit heraus, wer am besten dem Herrn lobsingen könne.
Dergleichen zu sehen und zu hören ist ein Gegenstand
der Freude für Christus. Solchen sendet er seinen Frieden.
Tertullian
(150-224 ca.)
Durch
gutes Betragen führen die Frauen ihre Männer
zur Frömmigkeit
Die
Frau, die vor ihrem Mann keine Achtung hat,
vernachlässigt auch das Hauswesen. Die Liebe
aber macht sie zu einer klugen Frau, die Liebe
verhindert alle ehelichen Zwiste. Ist der Mann
ein Heide, so wird er sich bald bekehren lassen;
ist er ein Christ, so wird er ein besserer
Mensch werden. Ist das Hauswesen in Ordnung,
dann geht es auch mit den geistlichen
Angelegenheiten vorwärts; im andern Fall leiden
auch diese. Die häusliche Frau, die richtige
Hausfrau ist auch verständig. |
|
|
An
Luxus und überflüssige Ausgaben wird sie gar nicht
denken. Ist die an einen Heiden verheiratete Christin
nicht tugendhaft, so gibt das nicht selten Grund zu
einer Lästerung gegen Gott. Ist sie aber brav, so hat
die christliche Lehre den Gewinn von ihrem guten Ruf
und ihrem frommen Lebenswandel. Das sollen sich die
Frauen merken, die schlechte oder ungläubige Männer
haben. Sie sollen es sich merken und durch ihr gutes
Betragen sie zur Frömmigkeit führen. Und wenn du
auch nichts weiter erreichst und es dir nicht gelingt,
den Mann zum wahren Glauben zu bekehren, so hast du
ihm wenigstens das Maul zugenäht und es ihm unmöglich
gemacht, den christlichen Glauben zu schmähen.
Das ist nichts Geringes, im Gegenteil, etwas sehr Grosses,
wenn der Glaube wegen unseres Wandels bewundert wird.
Johannes
Chrysostomus: Homilien zum Titusbrief 4,2
Das
Familienleben schliesst
christlichen Wandel nicht aus
Wir
wollen
den
Wohlgefallen GOTTES sehr hoch anschlagen und nicht die
Führung des Hausstandes, nicht die Sorge für die
Ehefrau, nicht die Sorge für die Kinder oder sonst
etwas als Einwand vorschützen und glauben, es könne
uns als Ausrede dienen, um leichtfertig und sorglos zu
leben. Wir wollen nicht jene kalten und unsinnigen
Worte vorbringen und sagen: »Ich bin ein weltlicher
Mensch, ich habe eine Frau, ich muss für Kinder
sorgen!
« Es ist die Gewohnheit vieler, so zu reden,
wenn wir sie ermuntern, die Anstrengung der Tugendübung
auf sich zu nehmen oder grossen Eifer auf die
Schriftlesung zu verwenden. Man sagt mir: «Das ist
nichts für mich! Habe ich etwa der Welt Lebewohl
gesagt? Bin ich ein Mönch?—Was sagst du da, Mensch?
Haben denn die Mönche allein das Privileg des göttlichen
Wohlgefallens?— GOTT will, dass alle Menschen
gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit
gelangen.« [1 Tim 2,4] Also will er auch, dass
keiner die Tugend vernachlässige. Höre ihn, wie er
durch den Propheten spricht: Ich will nicht den Tod
des Sünders, sondern dass er sich bekehre und lebe.»
(Ez 18,23)
Sage
mir: war etwa dem Noe das Zusammenleben mit der Frau
und die Sorge für die Kinder ein Hindernis im Guten?
Nein, ich bitte euch, betrügen wir uns nicht selber!
Sondern lasst uns, je mehr wir mit solchen Sorgen
beschäftigt sind, desto eifriger die Heilmittel aus
der Lesung der göttlichen Schriften schöpfen!
Johannes Chrysostomus:
HomUien zur Genesis, 21
Z/Ewig
|