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KAMPFGEMEINSCHAFT IN MARIA
H. A. Eder
(Erster Teil)
Eine biographische Notiz
soll hier als kleines Zeugnis vorausgehen. In
den Weg MARIA können wir nur eintreten, wenn
wir ihr ganz persönlich begegnet sind. Durch
sie finden wir wie von selbst zum hl. Engel.
Erst dann sind wir auch bereit Anderen „in
MARIA“ zu begegnen, erst dann wird
Gemeinschaft aus zugehauenen Steinen gefügt,
wie es die Kirche sein soll.
Kann dieses Bild in ersten
schwachen Umrissen zurückverfolgen bis in
meine Kindheit: 1944/45 fuhr ich mit dem
jüngeren Schwesterlein bei den Fliegeralarmen
immer in den Wald. „Wald“ war für meine beiden
Eltern, besonders meine Mutter, wie
„verlorenes Paradies“. Weil wir nichts wussten
von Kirche, gingen wir meist am Sonntag
Wandern in den Wald. Gelitten unter dem nicht
verstandenen Ordnungsfanatismus der Mutter, es
war ihr einziger Halt in dieser Welt!
Verdanke die Sehnsucht nach
einer reinen Begegnung mit dem anderen
Geschlecht, die mit der Pubertät aufbrach wohl
der Mutter. Sie hatte in der ersten Ehe ein
wahres Martyrium durchgestanden. Als ich nach
einem Jahr nicht mehr täglich mit einem alten
Rad in die Schule fahren konnte, nahmen mich
entfernte Verwandte, die ich damals kennen
lernte, in ihrer Familie auf. Sie hatten ein
Haus am Wald in Fürth/By.. Sie lebten auch
weiter ihr Leben, der Onkel ging damals noch
täglich in die Schule, die Tante war stets im
Haus oder Garten beschäftigt, wo sie mich bald
zur Hilfe holte, wenn ich meine Schularbeit
erledigt hatte. So war mir auch dort
Einsamkeit gesichert.
Noch mehr allein war ich
nach dem Abitur in der Suche nach einem Beruf,
der diese Sehnsucht aufnehme. Wie ich gerade
auf den Journalistenberuf aufmerksam wurde? Es
war da wohl der Wille, im Wort zu fassen, was
in mir vorging. In meiner ersten und zweiten
Volontärszeit bei einer Zeitung: fand man mich
tauglich für Gedichte und Besinnliches,
untauglich für Nachrichtenübermittlung. Bei
meinem ersten Besuch in Berlin wurde ich auf
den Berliner Künstlerkreis aufmerksam. Doch
auch da fand ich nicht, was ich suchte. Schon
das Drumherum war mir fremd. Sicherheitshalber
meinte ich es mit dem Lehrberuf versuchen zu
müssen.
Doch auch hier blieb ich
ein Fremder und ich wollte doch nicht etwas
tun, was mir nicht lag. Immer stärker sollte
der Widerspruch deutlich werden, in den ich
gestellt war. Dabei verstand ich es gut mit
den jungen Menschen, doch das Gestelzte des
„Studienrates“ nahm mir den Atem. Ähnlich
erging es mir als Lektor an der Univ. von
Coimbra. Gerade damals kam ein Mittelstand
auf, der sich langsam nach oben arbeitete. Die
Mehrzahl meiner Studentinnen suchte eine
Heiratsgelegenheit, die Studenten waren im
Geist jugendlicher Auflehnung dem bedrohenden
Kommunismus nahe, den die Geheime
Staatspolizei des Salazarregimes nicht mehr
lange zum Schweigen bringen konnte. Sie
horchten auf, als ich ihnen von moderner
Literatur sprach: Bert Brecht, das war ihnen
lieber als Deutsch studieren. Für mich
bedeutete es fristlose Entlassung.
Pädagogische Träume,
manchmal erdnaher (Makarenko), manchmal
lebensferner, brachte ich nach Hause zurück.
Auf der Suche nach einem Posten an einer
freien Schule, landete ich in der einzigen
kath. Münchner Höheren (Privat)Schule:
Adamschule. Bald musste ich erfahren, sie war
wirklich der „Mülleimer“ der Schulen. Doch ich
wurde herausgefordert zu stehen in aller
Auflösung. Nur Schritt für Schritt gelang es
mir, Boden zu gewinnen. Die eigentliche Arbeit
begann mit den Einzelnen nach der Schule. Sie
führte mich über den Jugend SOS – Notruf und
das Mitternachtpräsidium bei der Legio hin zur
Priesterberufung. Es brauchte eine Zeit der
Besinnung, als ich mich auf den Rat eines
Jesuiten hin entschloss, ins Seminar in
Freising einzutreten, die Fastenzeit gab dazu
die beste Möglichkeit. Das Seminar war bis vor
der Karwoche leer. Der Regens hatte
Verständnis. Er schickte mich mit drei anderen
Kandidaten zum Studium ins hl. Land Tirol
Priesterberufung im Umbruch
(Vat II)
- Canisianum Innsbruck:
Schönheit der Berge – die weite Welt im Haus:
25 Nationen, vier Kontinente unter einem Dach.
Tiefere Begegnung mit Trakl: „Offenbarung und
Untergang“, das war mein Angebot in den
Arbeitskreisen; ein erster Wink hin zur
Geheimen Offenbarung. Nach dem Studium eine
Zeit der Einkehr im Kloster Marienberg am
Reschenpass mit dem herausfordernden Blick auf
den Ortler. Auch dort kam mir wieder einmal
der Gedanke an eine Ordensberufung – doch wo?
Hatte es schon vor dem Eintritt ins Seminar
versucht.
Auch so war ich ein
„schwarzer Fleck“ unter den Seminaristen, als
eines Tages der Kardinal vom Konzil zurück kam
und die „bunte Kirche“ verkündete.
Die letzte Zeit im Seminar
von Freising vor der Priesterweihe wurde eine
Kampfzeit, weite Langläufe, nächtliche
Anbetung vor dem auflösenden Bild der neuen
Kapelle; damit waren die anfallenden
Spannungen gelöst. Auf dem Weg zurück ins
Zimmer hielt ich an vor dem fast fleischlosen
JESUS am Kreuz. ER erinnerte mich an meine
Mutter, die mit kaum 34 Kilo Gewicht starb.
Trug sie bei meinen letzten Spaziergängen über
die Pfützen, sie ertrug es nicht, sich zu
beschmutzen. Die Crypta des Domes mit dem Grab
des Patrons der Diözese wurde mir zum heiligen
Zufluchtsort. Am Ende der Zeit, die letzten
Arbeiten im Seminargebäude abgeschlossen,
wurde die Auflösung des Seminars und seine
Verpflanzung nach München beschlossen.
Kaplanszeit: das Dunkel
wurde dichter, Versuchung „Yoga“, wieder
Ordensgedanken. Erste Begegnung mit dem OA.
Wallfahrt nach S. Damiano zu Mamma Rosa: Gebet
dort: „Herr lass die Aufopferung Deines
Kostbaren Blutes die ganze Welt mit einem
goldenen Band umgeben, dass triumphiere das
Hlst. Herz JESU, das Ubfl. Herz MARIAE, dass
sich ausbreite das Evangelium über die ganze
Welt“, vermittelt durch eine
„Armenseelenmutter“, es ist mir noch heute
nahe, und kommt wie von selbst.
Abschied von München: Im
Scrutinium vor der Priesterweihe in der
Frauenkirche, meinte Kardinal Döpfner: „Sie
haben einen beunruhigenden Glauben!“ Doch das
war kein Grund, mich frei zu geben: erster
Priestermangel. Der Kardinal sollte nicht mehr
lange leben. Man muss ihm von manchen
Auflösungserscheinungen gesprochen haben. Nach
einer schlaflosen Nacht, brach er vor seinem
Mercedes zusammen. Musste die drei mit ihm
vereinbarten Dienstjahre in der Diözese nach
Ablauf der Zeit in Erinnerung bringen.
Auch so gab es noch manche
Hecken zu durchqueren, wenn ich nicht schwer
krank geworden wäre und von Brasilien
angefordert wurde, hätte man mich wohl nicht
der Brüdergemeinschaft vom hl. Kreuz im OA
überlassen. Bei der ersten Weihnachtstagung
blieb ich krank bei den Schwestern an der
Kettenbrücke zurück. Aus der Hand von MB bekam
ich die ersten Schriften des Werkes in die
Hand. Eine neue Welt tat sich da auf. Da
konnte man nur mit MB seufzen „o wie schön“,
auch wenn ich sonst nichts verstand.
Bevor ich hinaus geblasen
wurde, durfte ich noch einige Zeit in Flüeli
bei Br. Klaus und dann auf der Burg Petersberg
im Inntal bleiben. Der Inn hat es mior schon
als Bub in den Sommerferien in Mühldorf
angetan. Schon als ich zum Studium nach
Innsbruck kam, leuchtete da etwas auf: Brücke
in das „In – sein“. Am Petersberg kam dazu als
Drittes „In“: das „In“ in der Diagonale nach
Osten: die Marienwallfahrt Locherboden. Ein
verschütteter Bergmann war hier wunderbar von
der MUTTER befreit worden. Der Weg tiefer hin
zu MARIA brauchte seine Zeit, bis ich langsam
lernte: durch zu schauen. Deutlicher kann ich
jetzt Stufen erkennen. Wie schnell sind wir
vom Vordergründigen gefangen. Der Blick dort
hinüber hat meinen II. Exodus vorbereitet.
Der Anfang am Petersberg
hatte seine eigene abenteuerliche Schönheit,
für die im harten Ringen um die Restauration
des Kreuzordens im Vatikan verblasste. Die
„Anerkennung in der Kirche“ forderte im
bitteren Ringen gegen die Angriffe von Innen
und Außen alle unsere Kräfte. Es blieb kaum
Kraft für den Weg nach Innen, die tiefere
Begegnung mit dem hl. Engel. Wie können wir
ihn künden, wenn er in uns noch nicht
durchgebrochen ist? Der Feind kennt unsere
Schwächen und weiß sie zu nützen. Wie viel
Kraft kostet es, nicht nur wach zu bleiben,
sondern immer wacher zu werden. Waren wir mit
unserer Sendung nicht an die erste Front des
geistigen Kampfes gestellt. Hat uns dies MB
nicht täglich neu vorgelebt?
Kreuzordensnoviziat in
Sameiro,
zu Füßen des
MARIENheiligtums bei Braga, Portugal. Der uns
von der Kirche verfügte Abt gab mir als
schriftliche Noviziatsarbeit: „Gelübde im
Kreuzorden“ Damals leuchtete das „In“ schon
konkreter auf. War die Bindung der Gelübde
nicht Eingangspforte in das „Land MARIA“?
Darum tragen ja die kontemplativen Mönche
stets auch den Namen MARIA. Immer mehr trat
die Person Foucaulds nach vorne: „Anbeten auf
den Trümmern“, Das Bild der MUTTER wandelt
sich hin ins Dunkel der Schmerzensmutter Hier
wird Asche Armut des Geistes: Seinen Willen
tun wie MARIA im „Fiat“.
Erster Ansatz zu dieser
Wandlung schon in Mexico, da der Begriff
„Familie – Bethanien“ auftauchte; bald von den
Brüdern zerschlagen wie vorher in Portugal,
Kolumbien, Mexico, Indien, Kalifornien, noch
einmal in Portugal (Süden). Die fünf Jahre
nach Rückkehr aus der weiten Welt standen
nicht wenig in der Versuchung, mich damit
abzufinden, abgestellt zu sein für ein
kontemplatives Leben, für das in gemeinsamen
Gebet und Gespräch erst Raum geschaffen werden
müsste. War die Gegenwart der MUTTER unter den
Jüngern nicht beständiger Stachel, neu
aufzubrechen, tiefer zueinander zu finden?
„Land MARIA“ verlangt
Gemeinschaft, die aus dem Wehen des GEISTES
immer neu werden muss. Wo MB noch in unserer
Mitte war, trug sie in Sühne unser
Unverstehen. Wer von den Schwestern konnte sie
weiter tragen? Immer liegt uns das Aktive
näher, reißt uns los, wo wir betend ausharren
sollten, bis ER selbst und sendet. Auch dort,
wo die Kirche im Dekret eingriff, um die
zerbrechende Einheit zu retten, haben wir zu
unseren Gunsten entschieden: hin zu mehr
Sicherheit, statt uns der schweigenden
Forderung des HERRN zu erinnern, welches hohe
Ziel uns gestellt war. Die Sühne, die MB
getragen hatte, verteilte sich. Bruder,
Schwester, hast Du Deinen Teil erkannt? Wo ist
das Samenkorn in die Erde gefallen, wo wird es
endlich aus allem durchstandenen Dunkel Frucht
bringen?
NB hier Ende des biogr.
Teils
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Im Anruf des HERRN: „Tut
Alles gemeinsam in Liebe, kritisiert einander
nie!“ liegt heute für den Glaubenden, in
welcher Gemeinschaft immer, die größte
Herausforderung, die die Welt auf ihre Weise
mit allen Mitteln aufgenommen hat. Die
Verkettung erreicht in unseren Tagen den
Höhepunkt, damit ist der letzte Weg nach Oben
abgeschnitten. Dem HERRN bleibt nur der Weg
zum Herzen des je Einzelnen, der auf IHN
allein schaut. Dass das wahre Antlitz des
HERRN, sei es in Turin, sei es in Manupello
uns anschaut, dass wir uns in diesen liebenden
Blick hinein stellen, ihn nicht mehr
loslassen, ist der erste Schritt, zu dem uns
der hl. Engel verhelfen will. ER muss über
uns, um uns, in uns stehen können. Ein Haus,
das nicht mit Ziegelsteinen, sondern mit im
Steinbruch gewonnenen Bruchsteinen aufgebaut
werden soll, braucht den Steinmetz, der den
Bruchstein behaut, dass er an den Platz kommt,
der ihm bestimmt ist. Das kann bei uns ein
ganzes Leben dauern. Nur dann taugen wir für
einen neuen Bau.
Das Zweite, das schon im
Ersten mit da ist, ist das rechte Zueinander,
das Sicheinfügen nach dem uns bis zum Ende,
vielleicht sogar noch in der Ewigkeit
verhüllten Plan der Weisheit GOTTES, der in
dem Maß uns unbegreiflicher wird, als der Böse
alle noch vorhandene Ordnung des Glaubens
verwirrt. Uns, schon behauen, an den rechten
Platz zu bringen, unseren Willen zu beugen,
dass wir uns einfügen lassen, wo ER es will,
das ist seine schwere Aufgabe, die nur dort
gelingt, wo wir das „Fiat mihi – Mir geschehe
nach Deinem Willen“ immer vor Augen und im
Herzen steht. Auch wenn wir die Geduld
verlieren, „weil es nicht weiter geht“, er
darf nicht nachlassen.
Über diesem heiligen
Geheimnis des rechten Zueinander, steht der
hl. Andreas mit seinem diagonalen Kreuz. Im
Bau sind die Diagonalen wesentliches
Stützelement, besonders wo es um größere
Bauten geht. Die hl. Engel sind die Bauleute,
sie haben im Mittelalter die Bauorden
geleitet, bis der Feind diese Ordnung
verwirrte und den „Freien Bau“ verkündete, der
heute, Richtung Chaos, sich immer mehr
durchsetzt. Wie kann der Mensch sich vermessen
in das Wunderwerk der Schöpfung aus Eigenem
einzugreifen? Ist ihr nicht sichtbar der
Widersacher am Werk, wie wir an den sich
überschlagenden Katastrophen erkennen sollten?
Die Scheidung geht heute durch die Mitte, um
alle falsche Mitte zu entlarven und die wahre
Mitte: GOTT wieder einzusetzen.
In der „Vera – Icona“ =
Geheimnis der „Veronica“ ist jedem der sich
Seinem Antlitz aussetzt, versprochen, sein
Antlitz zu finden. Nur im Maße, wie wir in je
einmaliger Weise Sein Antlitz tragen, sind wir
Kinder des EINEN VATERS, Abbild des SOHNES.
Nur so geformt können wir Werkzeug des
Erbarmens GOTTES werden, wie es die hl. Engel
für uns in ihrem endzeitlichen Einsatz sind.
Nach dem hl. Ignatius von Loyola gibt es
keinen anderen Ansatz zur Wandlung, als unsere
Bekehrung: „Wenn Du Dich bekehrst, wird sich
die ganze Welt bekehren“, wagt dieser Heilige
zu sagen. Mit dieser Behauptung sind alle
Ideologien und falschen Religionen, die nur
das Ich des Menschen heben wollen, abgetan.
Die Wahrheit, in der wir
berufen sind, ist nicht eine allgemeine, sie
ist zuerst die uns in GOTT eingestiftete oder
sie ist nicht. Alles darüber hinaus ist
Verschleierung, Flucht vor GOTT, die schon mit
Adam und Eva begann, da sie sich hinter den
Bäumen vor GOTT versteckten. In dieser
Wahrheit allein können wir in der Stunde
unseres persönlichen Gerichtes bestehen und
eingehen in die Ewige Wahrheit GOTTES. Wo der
Mensch sich vermisst, mit der Wahrheit zu
spielen (Pilatus: „Was ist Wahrheit?“) hat er
sie verloren und sich selbst an ihre Stelle
gesetzt. Die Scheidung, in der wir schon jetzt
stehen, wird es an den Tag bringen.
Nur in, mit und durch MARIA
kann „Alles neu werden“, ja ist schon neu,
wenn wir in sie hineinfinden. Hier allein ist
auch die Begegnung der Geschlechter gelöst von
aller Umklammerung des Bösen. Sie steht, wie
es MARIA in der Verkündigung geschenkt wurde,
in der Begegnung mit dem hl. Josef, mit
Elisabeth, „ganz in GOTT“. Es muss in solcher
Begegnung GOTT in uns offenbar werden, wie es
in MARIA geschah und zur Vollendung der
Menschwerdung des WORTES in jedem von uns
durch die Vermittlung des hl. Engels (im Namen
St. Gabriels) geschehen muss. Darum ist hier
der schwerste Kampf. Hier dürfen wir nicht
ausweiche, auch wenn uns die brennende
Sehnsucht nach Reinheit dem Martyrium
ausliefert. Wo sie in MARIA aufruht, ist sie
gelöst von aller menschlichen Anstrengung.
Die Betrachtung der
vielfältigen Bezüge des Goldenen Schnittes im
Bild von Guadalupe vermag uns hier von Außen
anzustoßen. In diesem Bild ist nicht nur die
himmlische Hierarchie, sondern auch die ganze
Apokalypse mit der Verheißung der GOTTESstadt
zu erkennen. Im Goldenen Schnitt wird die
Wahrheit Licht der Ewigkeit. In ihr müssen wir
daheim sein, dann sind wir in der heiligen,
ungreifbaren Ordnung des Landes MARIA. Dann
muss endlich aller Anteil an der Welt von uns
weichen!
Pax tecum!
Weil sich beim Goldenen
Schnitt neun Punkte ergeben, sind alle anderen
Neuerreihen bedeutsam, um das Geheimnis der
Eingeburt MARIENS, Voraussetzung für Seine
Geburt in uns, aufzuleuchten. Von der hl.
Schrift her werden wir gewiesen auf die Neun
Wegetappen des HERRN mit den 72 (2+7=9!)
Jüngern hinauf nach Jerusalem
Die angstvolle Frage des
Menschen: wie kann der Mensch dem Chaos
entgegen sehen, das über Kirche und Welt
hereinbricht, weil die Sünde des Menschen die
Ordnungen der Christenheit zerstört haben? Auf
diese Frage gibt das Bild von Guadalupe in
seinen Engelmassen konkrete Antwort: nur in
MARIA kommen Dinge und Menschen auf ihren
Platz.
Darum mag hier ein kleiner
Hinweise auf den Goldenen Schnitt im Bild von
Guadalupe eingefügt werden – ist der G. Sch.
doch klarster Hinweis auf die heilige Ordnung
und das recht Zueinander aller Dinge in GOTT.
Siehe dazu den Anhang im
II. Teil (englische Fassung)
Die Kirche muss neu werden aus der R E I N H E
I T M A R I E N S, sie ist ihr Schlussstein,
Wandlung hinein in das Himmlische Jerusalem.
Dazu schickt ihr GOTTES ALLMACHT die Hilfe der
heiligen Engel. Trotz all der Erscheinungen
MARIENS in der Neuzeit versteht sie die
Zeichen der Zeit nicht, die heute auf Sturm
gehen. Nur von Innen kann der Gläubige
verstehen, was die Stunde geschlagen hat. Es
braucht die Umkehr des je Einzelnen hin zum
LEBENDIGEN GOTT.
Trotz der MARIENerscheinungen, trotz aller
Anstrengungen um eine „Neuevangelisation“, wir
schaffen es nicht von uns aus. In dieser
verdunkelten Zeit – die doch selbst Alles
schaffen will – erwartet GOTTES Erbarmen, dass
wir allein auf IHN schauen. ER muss
eingreifen. Doch nicht von Außen, durch
außerordentliche Zeichen, die wirkt der
Antichrist schon heute, sondern im Anruf des
hl. Engels, den nur der erkennen kann, der
nüchtern Alles auf GOTT allein setzt.
Hier muss unser Blick auf MARIA fallen, an der
GOTT im Hinblick auf die Menschwerdung Seines
SOHNES zuerst dieses Wunder getan hat. In
allem Wortstreit um Medjugorje, steht als
Zeugnis die Umkehr von so vielen jungen
Menschen, die in der MUTTER einen Neuanfang
gefunden haben. Sie sind lebendiger Anruf,
dass auch wir uns in Sehnsucht nach der Gnade
der Bekehrung ausstrecken.
Wahre Umkehr ist ein Geheimnis der Stille –
das nicht nur bei den Marienerscheinungen auch
verloren ging, weil auch sie ins Geschäft
dieser Zeit eingemündet sind. Nur am Rande,
wie in Fatima an stillen Tagen in der Louca do
Cabeco, nahe der Erscheinungsstelle St.
Gabriels, ist davon noch etwas zu spüren.
Die Kirche muss dort stehen, wo an Anna und
Joachim die Unbefleckte Empfängnis geschah.
Alles schien für die Beiden in ihrer Sehnsucht
nach Erfüllung verloren außer der Blick aus
der Finsternis in das dunkle Licht der
Unbegreiflichkeit GOTTES. In der VERKÜNDIGUNG
AN MARIA wachsen die Vier Ecksäulen der Kirche
um den Thron MARIENS: ihr schlichtes, im
Schweigen und in der Frage an den hl. Engel
gewachsenes Ja zum Willen GOTTES, ist das
unbedachte Nein des Widersachers gelöscht ist.
Der WILLE GOTTES über den Erzfeind trägt den
einfachen Namen: MARIA; darum muss die Kirche
und in ihr jeder einzelne Gläubige marianisch
werden, wenn der Plan GOTTES über sie erfüllt
werden soll.
MARIA ist als d i e E m p f a n g e n d e
nicht nur Anfang alles Lebens in der Gnade
GOTTES, sondern auch der uns notwendigen
Erlösung durch das Kostbare Blut JESU. Lange
hat die Kirche um dieses Geheimnis der
Unbefleckten Empfängnis gerungen, das selbst
für einen hl. Thomas von Aquin verschlossen
blieb. Erst dort, wo die Kirche in der
Auswirkung der französischen Revolution
endzeitlich erschüttert wurde, ist der Boden
aufgebrochen, in das dieses Samenkorn fallen
konnte.
Der Angriff des Feindes ließ nicht auf sich
warten. Eine Unzahl falscher Erscheinungen
nach der von Lourdes verwirrte schon damals
die der Kirche notwendige Klarsicht auf dieses
Geheimnis. Das Dogma wurde zum Fehdehandschuh
für den Gegner, der seinen Angriff
vervielfachte. Sein Ziel wird in einem Wort
Voltaires am nüchternsten beleuchtet: „Ecraser
l’infame – die Schamlose zertreten!“ Wo GOTT
daran geht, die Wurzel der Sünde ins Auge zu
fassen, muss der Feind bis ins Innerste
erzittern.
Wird uns in der Sehnsucht nach GOTT ein
Lichtstrahl in dieses Geheimnis hinein
geschenkt, dann gilt als Erstes: Erkennen
verlangt, dieses Geheimnis auch zu leben. Wer
anders könnte es tun, als GOTT allein in uns!
Im Bild der Mutter GOTTES von Guadalupe ist
dieser Anruf verschleiert gegenwärtig. Sie ist
nicht nur fünfmal erschienen, sie bleibt, sie
ist, dort wo dieses Geheimnis in einem reinen
Herzen (wie dem Juan Diegos) aufgeht.
Im Bild der Unbefleckten Empfängnis ist zuerst
das u n b e f l e c k t empfangene S e i n
MARIENS angedeutet. Doch es ist mehr. Sie ist
nicht nur unbefleckt empfangen. Nur in ihr
kann uns etwas von der „unbefleckten
Empfängnis“ aufgehen. In diesem Geheimnist ist
sie gleichsam die reinste Widerspiegelung des
Wortes des VATERS "ICH BIN DER ICH BIN". Sie
ist aus GOTT, so wie sie ist. Was MARIA hier
in diesem Lichtbogen der Wirksamkeit des
Kreuzes empfangen hat, weitet sich über die
Kirche aus im Wort: "... und die Pforten der
Hölle werden sie nicht überwältigen“
In diesen Lichtbogen muss der Gläubige, der
sich in Sehnsucht nach solcher Reinheit
ausstreckt, eintreten. In ihm wird sich der
Bogen der Schöpfung, Erlosung, Heimholung in
MARIA schließen. MARIA ist nicht nur der
Anfang aller Werke GOTTES, das kleine Alpha,
das wir im Bild von G. unter ihren gefalteten
Händen erkennen, sie ist in ihrer Gestalt das
Omega, goldene Schließe. So wie GOTT allein
die Schöpfung ins Dasein gerufen hat, so kann
allein ER sie der letzten Vollendung zuführen.
Darum muss sowohl der Engel wie der Mensch in
dieser letzten Phase der Vollendung
zurücktreten vor der Unbegreiflichkeit der
Werke GOTTES. Beider Mitwirkung kann nur darin
bestehen, dass GOTT sie als s e i n e
Werkzeuge verwendet. Nach außen sind sie
Asche, nach innen Glut Seiner Liebe!
Hier muss das Betrachten innehalten,
niederfallen und sich von den Gebeten tragen
lassen, die eine einfältige Seele
aufgeschrieben hat.
Ich will dir die Braut des
Lammes zeigen,
Gebete zum
und durch das Unbefleckte Herz MARIENS
Unbeflecktes
Herz Mariä, Dir übergebe ich meine Sünden,
Fehler und Armseligkeiten.
Ich bitte Dich,
bringe sie zum HERRN, dass ER den HL. GEIST
darüber
hauche und
alles wieder heil werde durch IHN und in IHM
und mit IHM und für IHN zu Seiner
Verherrlichung. Amen.
HERR, aus der
Verbindung mit dem Unbefleckten Herzen Mariä
heraus bereue ich meine Sünden mit der Reue,
welcher das Unbefleckte Herz Mariä im Blick
auf DICH und Deine grenzenlose Liebe fähig
wäre.
Fürbitte
Mutter, ich
vereinige mich mit Deinem Unbefleckten Herzen,
das unaufhörlich
getroffen wird
von den Glutstrahlen des HL. GEISTES und diese
weiter trahlt in und über die Welt.
Mutter, ich
tauche die Armen Seelen immer wieder in Dein
Unbeflecktes Herz hinein.JESUS, sei in mir
immerwährend gegenwärtig durch das Unbefleckte
Herz Deiner hl. Mutter.
Mutter, lass
Dein Unbeflecktes Herz die Arche sein, die uns
durch die Schrecknisse unserer Zeit über die
Fluten der Sünde hinweg trägt und rettet. Ich
klammere mich immer und immer wieder voll
Vertrauen an Dein Unbeflecktes Herz.
Mutter, ich
rufe die unbesiegbare Macht Deines
Unbefleckten Herzens an in diesem und diesem
Anliegen, in dieser und dieser Not, im Kampf
für die heilige Kirche.
Heiligung
Und dann kam
es wie von selbst: HERR, ergieße den
Sturzbach der Liebe aus Deinem GÖTTlichen
Herzen durch das Unbefleckte Herz Mariä in
mein Herz hinein, so wie DU ihn unaufhörlich
in das Herz der Immaculata, der unbefleckten
Tochter des VATERS ergießest ..., so wie DU
ihn unaufhörlich in das Herz der Immaculata,
Deiner allzeit unversehrten Mutter
ergießest ...,
so wie DU ihn unaufhörlich in das Herz der
Immaculata, der allzeit jungfräulichen Braut
des HL. GEISTES ergießest und sie damit
speisest, erfüllst, durchglühst, belebst,
heiligst .... Bleibe in mir durch das Herz
Deiner heiligsten Mutter.
Nach der hl.
Kommunion:
Jede hl.
Kommunion ist über JESUS auch eine
Vereinigung mit Maria, denn JESUS ist
immerwährend mit Maria und Maria ist
immerwährend mit JESUS vereinigt.
Herr, ich komme
mit all meiner Armseligkeit zu Dir. Mein
Leben ist oft so arm und schwach.
Durchstrahle DU mich über das Unbefleckte Herz
Mariä mit der überquellenden Flut Deines
Göttlichen Lebens.
Herr, ich komme
mit meiner Schwachheit und Kraftlosigkeit, mit
meinen Sünden, Fehlern und Armseligkeiten zu
Dir. Durchpulse und festige und stärke mich
über das Unbefleckte Herz Mariä mit Deiner
unbesiegbaren Kraft.
Herr, ich komme
mit meiner Lieblosigkeit und meiner
Liebesleere zu Dir. Durchglühe mich über das
Unbefleckte Herz Mariä mit der nie
erlöschenden Glut Deiner Göttlichen Liebe.
Gebet zu JESUS
1. O mein
JESUS, mein Herr und mein GOTT!
Mit allen
Engeln und Heiligen des Himmels, mit den Armen
Seelen im Fegfeuer, mit den unsterblichen
Seelen und im Namen der gesamten
Geschöpflichkeit bete ich Dich an mit der
Demut, Glaubenskraft und Herzensreinheit
Mariens, weil Du die Ewige Wahrheit bist, und
durch Deine Menschwerdung aus ihr, der allzeit
unbefleckten Tochter des VATERS, der
Welt das Wesen
des DREIFALTGEN GOTTES als ewige Wahrheit und
Weisheit geoffenbart hast. Ehre sei ...
2. O Mein
JESUS, mein Herr und mein GOTT!
Mit allen
Engeln und Heiligen des Himmels, mit den Armen
Seelen in Fegfeuer, mit den unsterblichen
Seelen und im Namen der gesamten
Geschöpflichkeit bete ich Dich an und hoffe
und vertraue auf Dich mit der Demut,
Zuversicht und Herzensreinheit Mariens, weil
Du die ewige Gerechtigkeit und doch die
unendliche Barmherzigkeit bist, und durch
Deine
Menschwerdung
aus ihr, Deiner allzeit unversehrten Mutter,
der Welt das Wesen des DREIFALTIGEN GOTTES als
ewige Gerechtigkeit und zugleich als
unausschöpfliche Barmherzigkeit geoffenbart
hast. Ehre sei ...
3. O mein
JESUS, mein Herr und mein GOTT!
Mit allen
Engeln und Heiligen des Himmels, mit den Armen
Seelen im Fegfeuer, im Namen aller
unsterblichen Seelen und im Namen der gesamten
Geschöpflichkeit bete ich Dich an und liebe
Dich mit der Liebesglut, Demut und
Herzensreinheit Mariens, weil Du die ewige
Liebe bist, und durch die Menschwerdung aus
ihr, der allzeit jungfräulichen Braut des HL.
GEISTES, der Welt das Wesen des DREIFALTIGEN
GOTTES als ewige Liebe geoffenbart hast. Ehre
sei ...
4. O mein
JESUS, mein Herr und mein GOTT!
Mit allen
Engeln und Heiligen des Himmels, mit den Armen
Seelen im Fegfeuer, im Namen aller
unsterblichen Seelen und im Namen der gesamten
Geschöpflichkeit bitte ich Dich mit Maria und
durch Maria um Verzeihung für alle jene, die
Dich nicht anbeten, nicht an Dich glauben,
nicht auf Dich hoffen und vertrauen und die
Dich nicht lieben.
Dieses Gebet
wurde mir irgendwie schrittweise beim Beten
vor dem Allerheiligsten eingegeben. Ich werde
seither besonders in der Kirche gedrängt, es
zu beten.
A U S K L A
N G : DIE VIER AVE
Das 1. Ave
betete ich zu Ehren GOTT des VATERS, dass ER
doch diese Gnadenvorzüge Seiner
heiligsten Tochter verteidigen und
verherrlichen möge.
Das 2. Ave
betete ich zu Ehren GOTT des SOHNES, dass ER
doch diese Gnadenvorzüge Seiner heiligsten
Mutter verteidigen und verherrlichen möge.
Das 3. Ave
betete ich zu Ehren GOTT des HL. GEISTES, dass
ER doch diese Gnadenvorzüge Seiner heiligsten
Braut verteidigen und verherrlichen möge.
Schließlich kam noch
das 4. Ave
zu Ehren der ALLERHEILIGSTEN DREIFALTIGKEIT in
Ihrer Ungeteilten Einheit dazu, dass Sie doch
diese Gnadenvorzüge Ihres vielgeliebten
Kleinods verteidigen und verherrlichen
möge.
Erklärung
Ich betete
täglich jedes Ave langsam, Wort für Wort, im
Hinblick auf Mariens Unbefleckte Empfängnis,
immerwährende Unberührtheit, immerwährende
Jungfräulichkeit und letztlich auf ihre
leibliche Aufnahme in den Himmel. Und bei
diesem tief-innerlichen Beten öffneten sich
immer neue Einsichten. Es war dies ein ganz
wunderbares Schauendürfen Mariens mit den
Augen der Seele bis hinein in ungeahnte
Herrlichkeiten, von denen ich früher niemals
etwas gehört noch geahnt hatte. Was da mir
unwürdigem Menschenkind beim Beten der vier
Ave in völlig unverdienter Weise an Großem und
Wunderbarem geschenkt worden ist, habe ich am
Schluss dieses Heftes (angefügt).
Es handelt
sich hier um keine Visionen. Alles
Niedergeschriebene ist nur ein tiefinneres
Schauendürfen Mariens mit den Augen der Seele
im Gebet. Es ist dies alles wie ein
Geführtwerden von einer unsichtbaren Hand
durch die im Hinblick auf Mariens
Gnadenvorzüge durchsichtig gewordenen 4 Ave.
Alles, was
ich hier in diesen Heften aufschreiben durfte
und alles, was ich vielleicht noch werde
aufschreiben dürfen, ist wie ein mit
geschlossenen Augen zaghaftes, langsames,
schrittweises, stolperndes "Sich-hineintasten-Dürfen"
in eine unendlich strahlende, nie endende
Lichtfülle ungeahnter Herrlichkeiten.
Es ist wie
ein hauchhaftes, kaum spürbares Geführtwerden
von einer unsichtbaren Hand hinein in dieses
Meer von Licht. Es ist wie ein Zugehendürfen
auf ein immerwährendes Schauen und sich
Sattrinken-Dürfen an ewigen Göttlichen
Grenzenlosigkeiten in alle Ewigkeit. Alles
Niedergeschriebene sei in tiefster Demut und
Anbetung der ALLERHEILIGSTEN DREIFALTIGKEIT in
ihrer Ungeteilten Einheit zum Lobpreis, - und
zur Verherrlichung der Unbefleckten
Empfängnis, der immerwährenden Unberührtheit
und Jungfräulichkeit und der leiblichen
Aufnahme Mariens in den Himmel übergeben. Möge
der DREIFALTIGE GOTT die Herrlichkeit Mariens
noch tiefer, noch umfassender und noch
herrlicher der ihr gegenüber oft so ablehnend
stehenden und sie zutiefst erniedrigenden Zeit
aufleuchten lassen!
Mariens
Herrlichkeit ist unermesslich groß und
einzigartig tief und allumfassend weit, ja,
grenzenlos in GOTT. Es ist für uns irdisch
begrenzte Menschenkinder unmöglich, Mariens
Erde und Himmel umschließende Schönheit in die
richtigen Worte zu kleiden.
Aber ER, der
das Wort GOTTES Selbst ist und den sie in
Seiner ganzen Göttlichen Fülle empfangen,
getragen und in die Welt hineingeboren hat, ER
wird einmal ihre, uns noch verhüllte,
grenzenlos allumfassende Schönheit in aller
Tiefe und Weite und Größe uns offenbarend
aussprechen und sie ewig selig preisen.
Und wir
werden sie, die unaussprechlich Schöne, Reine,
Heilige und im
DREIFALTIGEN
GOTT im geschöpflichen Höchstmaß Vollendete
und siegreich Verherrlichte "unsere Mutter"
nennen dürfen. Welche Seligkeit!
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