Die
hl. Eucharistie in der Bibel
Es
liegen vier im Kern übereinstimmende Berichte vor über
die Einsetzung der Eucharistie durch Jesus beim letzten
Abendmahl vor seinem Tod:
Mt
26,26-29;
Mk
14,22-24; Lk
22,19f und
1 Kor 11,23-25 |
|

(J.
Bachlechner t 1923) |
Ihre
Übereinstimmung bürgt für den echten Ursprung
und die unverfälschte Überlieferung. |
Paulus
bewahrt uns vor falschen Deutungen: Nur etwa 20
Jahre waren
seit dem Tode Jesu vergangen, als er beschrieb, wie die Urkirche
das Abendmahl feierte (1 Kor
11,23-25). Die
Feier beruhte auf der Überlieferung (1 Kor
11,21), die
also bis nahe an das ursprüngliche Geschehen zurückführte.
Paulus
berichtet, dass Jesus »in
der Nacht, da er verraten wurde“, beim
Abendmahl erklärte, das Brot in Seinen Händen und der
Wein im Kelch seien Sein Opferleib und Sein Opferblut
des Neuen Bundes. Wie diese Darstellung gemeint ist,
erklärt er anschliessend:
»Wer
daher unwürdig dieses Brot isst oder unwürdig aus dem Kelch
des Herrn trinkt,
der wird schuldig am Leibe und Blute des Herrn. Es soll
sich daher der Mensch prüfen, und dann erst esse er von
diesem Brote und trinke er aus diesem Kelche. Denn er
isst und trinkt sich selbst das Gericht, wenn er den
Leib (des Herrn) nicht unterscheidet.
(von
gewöhnlicher Speise)“
(1Kor
11,27-29).
Paulus
hat die Gegenwart des Opferleibes und des Opferblutes
Jesu Christi unter den Gestalten von Brot und Wein als
so aufgefasst, dass jemand durch unwürdigen Empfang
dieser Speise
sich am Leibe und Blutes Jesu Christi schuldig macht.
Das
könnte man bei einer bloss sinnbildlichen Auffassung
von der Eucharistie nicht sagen, zumal Paulus die reale
Gegenwart Jesu Christi in dieser Speise
noch
besonders betont durch den Hinweis, dass der Leib
des Herrn unterschieden werden müsse von anderer
Speise, und dass derjenige, der das nicht tut, durch
das Essen und Trinken der Eucharistie das Gericht in
sich selbst hinein essen und trinken würde (1 Kor
11,29). Die Wirklichkeit der Verbindung, die durch den
Empfang der Eucharistie mit Christus geschlossen wird,
unterstreicht Paulus noch durch die Warnung vor der
Teilnahme an heidnischen Opfermahlen. »Was
will ich damit sagen? Dass ein
Götzenopfer
oder ein Götze
etwas ist? Nein, was die
Heiden opfern, das opfern sie den bösen Geistern und
nicht Gott. Ich will aber nicht, daß ihr mit den bösen
Geistern in Verbindung tretet. Ihr könnt nicht den
Kelch des Herrn trinken und zugleich den Kelch der bösen
Geister. Ihr könnt nicht mit dem Herrn und mit den bösen
Geistern Tischgemeinschaft haben, oder wollen wir den
Herrn herausfordern? Sind wir
etwa stärker als
er? (1
Kor 10,19-22).
Durch
diese Gegenüberstellung der eucharistischen
Gemeinschaft mit den heidnischen Opfermahlzeiten betont
Paulus die Wirklichkeit
der Verbindung, die bei dem eucharistischen Mahl mit dem
Leib und Blut, mit der Menschheit und Gottheit Jesu
Christi hergestellt wird.
Auch die Synoptiker (Mt, Mk, Lk) schildern den
liturgischen Brauch und die Worte, sowie die Feier des
Abendmahles üblich war. Wertvolle Hinweise über die
Eucharistie als das »Brot
des Lebens« sind
auch enthalten bei Johannes in der Brotrede (Joh
6).
»Das
ist mein Leib... —
Das ist
mein Blut...«
Johannes
zeigt uns, dass die Gegenwart und der Genuss des Leibes
und Blutes Jesu Christi nicht nur im
fleischlich-materiellen Sinne aufzufassen sind, wie die
Juden die Worte Jesu missdeuteten (Joh
6,52), sondern
dass Jesus unter den eucharistischen Gestalten mit
Seinem Leib und Blut auch nach Art des Geistes gegenwärtig
ist. Jesus sagte: »Wenn
ihr nun den Menschensohn dahin auffahren seht, wo er
vordem war? Der Geist ist es, der lebendig macht, das
Fleisch nützt nichts. Die Worte, die ich zu euch
geredet habe, sind Geist und Leben. (Joh 6,62f)
Dass
diese vergeistigte Art der Gegenwart Christi aber Seine
wirkliche Gegenwart nicht mindert, betont das
Johannesevangelium mit den Worten Jesu:
»Ich
bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen
ist. Wer von diesem Brote isst, wird ewig leben. Das
Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch für das
Leben der Welt... Wahrlich, wahrlich ich sage euch. Wenn
ihr das Fleisch des Menschensohnes nicht esset und sein
Blut nicht trinket, habt ihr das Leben nicht in euch.
Wer mein Fleisch isst und mein Blut trinkt, der hat das
ewige Leben, und den werde ich auferwecken am Jüngsten
Tage. Denn
mein Fleisch ist wirklich eine Speise und mein Blut ist
wirklich ein Trank. Wer mein Fleisch isst und mein Blut
trinkt, der bleibt in mir und ich in ihm. Wie
mich der lebendige Vater gesandt hat und ich durch den
Vater lebe, so wird auch der, der mich isst, durch mich
leben“ (Joh
6,51-58).


Klartext
braucht keine Interpretationen
Konnte noch deutlicher formuliert werden, dass Jesus unter den eucharistischen Gestalten
wahrhaft gegenwärtig ist mit Fleisch und Blut, mit Leib und Seele, mit Gottheit und Menschheit?
Könnte noch klarer gesagt werden, dass Er, der die Fülle des Lebens vom Vater empfangen hat, dieses Leben mit Seinem göttlichen Lebensreichtum und Seiner
Kraft durch das Lebensbrot auf uns übertragen will?
Da
Er unter der Gestalt des Brotes lebendig gegenwärtig
ist, also mit Seinem verklärten Fleisch und Blut,
stellt der Empfang Seines Leibes auch ohne
Kelch-Kommunion eine vollkommene Verbindung mit Christus
dar.
Das
Letzte Abendmahl
Das
Bundesblut bei Moses und Jesus: Die
Auffassung und Praxis von der wirklichen Gegenwart und
dem Genuss des Leibes und Blutes Christi in der Urkirche (1
Kor
11,27-29),
also kurz nach dem Tode Jesu, kann nicht aus jüdischer Praxis stammen (den
Juden war der Blutgenuss verboten: »Blut dürft ihr
nicht geniessen Lev
3,17).
Die
Anordnung durch Jesus ist dadurch noch glaubwürdiger.
Bedeutungsvoll wird Sein Blut als »Bundesblut«
bezeichnet (Mt
26,28; Mk 14,24;
Lk 22,20).
Der
Alte Bund war am Sinai durch das Blut der Opfertiere
besiegelt worden (Moses nahm das Blut,
besprengte
damit den Altar und das Volk und sagte: »Dies
ist das Blut des Bundes den der Herr mit euch schliesst«
(Ex
24,8).
Das
Volk aber brach diesen Bund und Gott liess verheissen:
»Ich werde einen neuen Bund schliessen mit Israels und
Judas Haus, nicht wie den Bund, den ich mit ihren
Vätern abgeschlossen, als ich sie bei der Hand ergriff
und sie aus dem Ägypterlande führte. Mein Bündnis
aber haben sie gebrochen, obwohl
ich
sie mir angetraut habe«
(Jer 31,31 f). Jesus, das wahre Opferlamm, vergoss am
Kreuz freiwillig Sein Blut als das Opferblut des Neuen
Bundes. Dieses Opfer nahm Jesus am Abend vor Seinem Tode
vorweg, als Er
unter
den eucharistischen Gestalten Seinen Opferleib und Sein
Opferblut gegenwärtig setzte und dabei die Worte
sprach: »Das ist mein Bundesblut, das für die Vielen
vergossen wird«
(Mk
14,24
u. Parallelen).
Das
ist der Neue Bund, den der Prophet Jeremias im Namen Gottes
verheissen hatte, nicht nur mit dem jüdischen Volk,
sondern mit den Vielen der ganzen Menschheit (Jer
31).
Der
hl. Peter Julian EYMARD
über die Eucharistie
(P.
Eymard: 1811 – 1868; Heiligsprechung 1962)
Man muss
Jesus Christus anbeten. Er hat ein Recht darauf. Der
himmlische Vater ordnet es an. Er will, dass jedes Knie
sich beuge vor dem Mensch gewordenen Wort, im Himmel,
auf der Erde und unter der Erde.
Im Himmel betet Ihn der ganze himmlische Hofstaat an.
Die Geheime Offenbarung beschreibt diese Huldigungen in
großartiger Weise: „Würdig ist das Lamm, das
geschlachtet wurde, Macht zu empfangen, Reichtum und
Weisheit, Kraft und Ehre, Lob und Herrlichkeit von
Ewigkeit zu Ewigkeit!“
Während Seines sterblichen Lebens hier auf Erden
indessen wurde Jesus angebetet bei Seiner Geburt,
während Seiner apostolischen Tätigkeit, am Kreuz und
nach Seinem Tod.
Jetzt soll Er im allerheiligsten Sakrament angebetet
werden. Der Tabernakel ist Seine königliche Residenz;
die eucharistische Aussetzung ist Sein Thron auf Erden,
freilich eine bescheidene Nachahmung des Thrones im
Himmel.
Was heißt anbeten? Anbeten heißt: die Gottheit Jesu
Christi, Seine Erhabenheit und Macht in der hl. Hostie
anerkennen. Die Anbetung ist ein Glaubensbekenntnis.
Anbetung ist die Erweckung eines Aktes der Unterwerfung
unter das Wort Jesu Christi und unter die Abhängigkeit
Seiner Autorität.
Anbetung ist ein Akt der Danksagung für Seine Güte, ein
Akt der Liebe für Seine Liebe, des Lobes und Preises für
Seine unendliche Barmherzigkeit.
Die Anbetung ist die erhabenste Tätigkeit des Christen;
sie schließt alles in sich ein. So warf sich der
Blindgeborene, als er Jesus Christus erkannte, Ihm zu
Füßen und betete Ihn an; es wird nicht erwähnt, dass er
dabei etwas gesprochen oder etwas anderes getan hätte.
Und wie groß ist auch der Glaube der Kirche an den Kult
der Anbetung, den sie Jesus im Heiligsten Sakrament
erweist! Wie ladet sie doch alle ihre Kinder dazu ein!
Man darf sich indes nicht mit der innerlichen Anbetung
begnügen; Jesus muss mit dem äußerlichen Kult der
Ehrfurcht und Huldigung angebetet werden.
Welche Predigt liegt doch in der Fronleichnamsprozession
auf dem Petersplatz in Rom, die vom Heiligen Vater
selbst angeführt wird! …
Und ist nicht Jesus Christus in den Kirchen, wo die
Ewige Anbetung gepflegt wird, oder während des
feierlichen 40stündigen Gebetes mit allem menschlich
möglichen Prunk umgeben? So ist Er dann wie ein König
auf Seinem Thron; es ist der Triumph des Königs der
Könige in Seiner eucharistischen Gegenwart.
Dennoch wird Jesus Christus in der katholischen Kirche,
selbst von den Seinen, noch zu wenig angebetet. Wo sind
die Großen dieser Welt, wo die Prinzen, die Reichen? An
wie vielen Orten und wie lange bleibt Jesus Christus
allein?
Ist es also nicht gerechtfertigt, wenn sich heute alles
auf die Eucharistie hinbewegt? …
Der Glaube muss durch die Liebe, die Liebe durch ihren
göttlichen Feuerherd, die Eucharistie, belebt werden.
Die Erfahrung bestätigt, dass dies der einzuschlagende
Weg ist. Ohne die Eucharistie sind die gewöhnlichen
Mittel, die apostolischen Werke, selbst die Predigt, zur
Erneuerung des christlichen Lebens sicher zum Scheitern
verurteilt. Wenn Unser Herr selbst angegriffen und
verbannt wird, was können dann Seine Priester tun?
Die erstarrten und durch negative Ungläubigkeit oder
durch die praktische Gleichgültigkeit erstarrten Seelen
bedürfen der göttlichen Sonne.
Man heilt den Kopf durch das Herz.
Die Frömmigkeit zum Heiligsten Sakrament ist ein
notwendiger Protest gegen die heutige Glaubenslosigkeit.
Die Weisen (aus dem Morgenland) haben dem Unglauben des
Herodes und der Priester Jerusalems ihren Glauben
entgegengesetzt.
Der Blindgeborene hat durch seine spontane Anbetung
aufbegehrt gegen die Boshaftigkeit und Lästerungen der
Hohenpriester und Gesetzeslehrer.
Der Apostel Petrus hat Jesus mit seinem Glauben
gehuldigt, um den Unglauben der Volksmenge und der
Jünger von Kapharnaum wieder gutzumachen.
Die Anbetung des Heiligsten Sakramentes ist also auch
eine so notwendige Sühne für jene, die sich der
Majestätsbeleidigung, der Gottheitsentehrung Jesu
Christi in der Eucharistie schuldig machen; sie ist
Bitte und Sühne zur Besänftigung der göttlichen
Gerechtigkeit, in Vereinigung mit Jesus, der in der
Hostie wie am Kreuz betet: „Vater, verzeihe ihnen, denn
sie wissen nicht, was sie tun“
Schließlich ist die Anbetung der Eucharistie für uns
selbst von großem geistlichen Vorteil; denn sie ist die
beste Übung unseres Glaubens und unserer Liebe.
Predigt zur Eucharistie
Eine äußerst bemerkenswerte Predigt zur Heiligen
Eucharistie hielt Papst Johannes Paul II. am 1. März
1989 in der römischen Pfarrkirche Ss. Nome di Maria.
"Wenn der Mensch anderen
Göttern und Götzen den Vorrang gibt, dann wird er Gott
verachten, ja sogar hassen und dafür in die Hölle
kommen. Was ist nun der Grund, dass der Mensch so leicht
abirrt, sich verirrt und verloren geht? Es ist das
Schwinden der Ehrfurcht!
Dadurch wird er vermessen
und stolz! Wer Gott fürchtet, also Ehrfurcht vor Ihm
hat, weil Er der Schöpfer des Alls und der Welt ist, der
wird Ihm auch Ehre erweisen, die wir Ihm schulden, und
Strafen und Züchtigungen gern annehmen.
Wir müssen nun bald mit
einer neuen Züchtigung rechnen, die alle Strafen Gottes,
die es bisher gegeben hat, weit übertreffen wird. Keiner
wird dieser Züchtigung entgehen; entweder wird er sie
gern an sich geschehen lassen und dann sofort erlöst
werden, wie der rechte Schächer am Kreuz, oder er wird
für immer verloren gehen, wenn er sich aufbäumt wie der
andere lästernde Schächer im verletzten Stolz. Am
schlimmsten sind wohl die Lästerungen über Gottes
liebende Worte, die Er noch heute ständig durch Seine
Mutter und Seinen Sohn auf die Erde niedersendet
(gemeint sind hier die Botschaften von Jesus und der
Muttergottes).
Äußere Formen der
Ehrfurcht sind daher notwendig, damit wir nicht
vergessen, wem gegenüber wir uns befinden. Schon im
menschlichen Bereich kennen wir Höflichkeitsformen - und
Gott gegenüber wollen wir diese auslassen!
Daher warne ich noch
einmal vor allen Formen der Ehrfurchtslosigkeit, wie
beispielsweise die in meiner Diözese verbotene
Handkommunion, sowie das Stehen an den vielen Stellen
der hl. Messe
(Schuldbekenntnis, Wandlung, Kommunion, Segen),
weil man nicht mehr weiß, was man hier miteinander
feiert: Es ist nichts Geringeres als der Tod unseres
Herrn und Heilands, dem wir alles zu verdanken haben.
Wir nehmen Rücksicht auf menschliches Urteil und
befürchten Nachteile vonseiten der Menschen - Gott aber
fürchten wir nicht. Ich habe nicht widerrufen, was einer
meiner Vorgänger darüber gesagt hat: Es geschieht auf
eure Verantwortung, liebe Bischöfe der ausländischen
Diözesen! Ich bete für euch, damit ihr noch rechtzeitig
erkennt, wie falsch euer Weg ist! Aber hier, lieber
Mitbrüder und liebe Brüder und Schwestern, ist nur die
kniende Mundkommunion erlaubt! Alles andere, was Fremde
einschleppen und verbreiten, ist verboten!
Das sage ich euch als
euer Bischof!"
Quelle: Dieser
Text wurde entnommen aus dem Buch "Die Verhinderung des
Dritten Weltkrieges, Teil 2" von Philipp
Unterguggenberger. (Anzumerken sei hier noch, dass beim
Konzil von Rouen/Frankreich im Jahre 878 durch Beschluss
jedem Laien die Berührung der heiligen Hostie streng
verboten wurde.)
Erschütternde Predigt über unseren Glauben
KRAFT DER EUCHARISTIE
Pater Dominik Chmielewski
https://youtu.be/RvAZkqteC8g
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