Hl. Maria
Mutter Gottes

Monatszeitschrift vom Parvis-Verlag
 
   
   





  

Maria wurde von Gott auserwählt. Durch sie wurde Gott zum Menschen. Gott hat sie unter allen Menschen ausgezeichnet und gesegnet. Es gibt kein vergleichbares Ereignis. Eine solche Ehre wurde nicht einmal den Engeln zuteil.

Trotz dieser Auszeichnung war Maria bescheiden und demütig. Sie hat von Gott alles hingenommen. Als der Engel ihr verkündigte, sie werde schwanger werden und den Sohn Gottes gebären, konnte sie sich nicht vorstellen, wie das möglich sein könnte, da sie ja nicht verheiratet war. Trotzdem sagte sie:

  
„Siehe, ich bin des Herrn Magd;
  
mir geschehe nach deinem Wort."

Sie hat bescheiden akzeptiert, dass sie lange arm und ohne richtiges Heim und eine Zeitlang sogar auf der Flucht war.
Bescheidenheit und Demut erhöhen uns bei Gott und bei den Menschen.

Maria wurde schon in der Bibel verehrt.
Als Maria Elisabeth besuchte, die Mutter von Johannes dem Täufer, die etwa im Alter der Mutter Marias war, wurde Elisabeth erfüllt vom heiligen Geist und sagte zu Maria:

 „Wer bin ich, dass die Mutter meines Herrn zu mir kommt?"

Maria wird nicht nur von Menschen, sondern auch von den Engeln verehrt. Wenn wir nämlich den Wortlaut der Verkündigung genau betrachten, so lesen wir, dass der Engel sie ehrfurchtsvoll begrüsste. Er sagte zu ihr: „Sei gegrüsst, du Begnadete, der Herr ist mit dir." Der Engel ist ihr auch nicht erschienen, wie dies bei anderen Menschen geschehen ist, z. B. bei Zacharias, sondern er kam zu ihr.



Maria war bei der Verkündigung ein junges Mädchen und trotzdem besass sie schon grosse Weisheit.
Als sie nach der Verkündigung dann schwanger geworden war, sprach sie nicht darüber. Selbst als Josef, ihr Verlobter, die Schwangerschaft bemerkte, schwieg sie. Sie hat aber nicht versucht, sich zu rechtfertigen. Weise schwieg sie und überliess es Gott, dieses Problem zu lösen.
Josef erfuhr die Wahrheit dann in einem Traum durch einen Engel, den Gott ihm geschickt hatte.

Um zu erklären, weshalb wir Maria verehren, genügt es eigentlich schon, die Worte zu erwähnen, die in der Heiligen Schrift von Maria selbst gesagt wurden. Der heilige Geist liess Maria nämlich prophezeien: „Siehe, von jetzt an werden mich seligpreisen alle Geschlechter."
Wenn diese Worte vom heiligen Geist stammen, wer sind wir, dass wir dieser Prophezeiung widersprechen?
       
Wir verehren Maria als eine Heilige. Wir beten aber nicht zu ihr, sondern wir bitten sie, für uns einzutreten.

Sollten wir nicht Marias Bescheidenheit, ihre Reinheit, Weisheit und Hingabe zu Gott als Beispiel nehmen?
Es ist wunderbar, dass wir ihre Fürsprache erbitten dürfen und dadurch gesegnet werden.

Die Verheißung der Geburt Jesu
Evangelium nach Lukas, Kapitel 1 Vers 26 - 38

26 Im sechsten Monat wurde der Engel Gabriel von Gott in eine Stadt in Galiläa namens Nazaret
27 zu einer Jungfrau gesandt. Sie war mit einem Mann namens Josef verlobt, der aus dem Haus David stammte. Der Name der Jungfrau war Maria.
28 Der Engel trat bei ihr ein und sagte: Sei gegrüßt, du Begnadete, der Herr ist mit dir.
29 Sie erschrak über die Anrede und überlegte, was dieser Gruß zu bedeuten habe.
30 Da sagte der Engel zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast bei Gott Gnade gefunden.
31 Du wirst ein Kind empfangen, einen Sohn wirst du gebären: dem sollst du den Namen Jesus geben.
32 Er wird groß sein und Sohn des Höchsten genannt werden. Gott, der Herr, wird ihm den Thron seines Vaters David geben.
33 Er wird über das Haus Jakob in Ewigkeit herrschen und seine Herrschaft wird kein Ende haben.
34 Maria sagte zu dem Engel: Wie soll das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?
35 Der Engel antwortete ihr: Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.
36 Auch Elisabet, deine Verwandte, hat noch in ihrem Alter einen Sohn empfangen; obwohl sie als unfruchtbar galt, ist sie jetzt schon im sechsten Monat.
37 Denn für Gott ist nichts unmöglich.
38 Da sagte Maria: Ich bin die Magd des Herrn; mir geschehe, wie du es gesagt hast. Danach verließ sie der Engel.

Das Evangelium nach Lukas, Kapitel 1 Vers 26 - 38

 

Maria Königin

Beim Fest Maria Königin wird die Gottesmutter als Königin des Himmels gefeiert. Sie ist damit auch Königin der Engel und Heiligen. Das ist als Vollendung der glorreichen Aufnahme von Maria in den Himmel zu verstehen. Begründet wird dies letztlich in ihrer Würde als Gottesmutter. Pius XII. widmete dem wahren Königtum Mariens eine eigene Enzyklika und ergänzte somit die von Pius XI. stark geförderte Christkönigsverehrung um einen marianischen Aspekt.

 

Weihe der Welt an das Unbeflecktes Herz Mariens durch Papst Pius XII.

31.10.1942

Königin des heiligen Rosenkranzes, Hilfe der Christen, Zuflucht des menschlichen Geschlechtes, Siegerin in allen Schlachten Gottes!

Flehend werfen wir uns vor deinem Throne nieder. Wir kommen voll Vertrauen, daß wir Barmherzigkeit, Gnade und rechte Hilfe in unseren Bedrängnissen erlangen. Wir vertrauen nicht auf unsere Verdienste, sondern einzig auf die unendliche Güte deines mütterlichen Herzens. Dir und deinem unbefleckten Herzen vertrauen wir uns an und weihen wir uns in dieser entscheidenden Stunde der menschlichen Geschichte. Dabei vereinigen wir uns mit der heiligen Kirche, dem geheimnisvollen Leib deines göttlichen Sohnes, der allenthalben leidet und blutet und so vielfach heimgesucht ist. Wir vereinigen uns mit der ganzen Welt. Sie ist ein Opfer der eigenen Sünde, von furchtbarer Zwietracht zerrissen, brennend in Feuerflammen des Hasses.

Dich, o Mutter, rühren so viele Ruinen der Welt und der Seelen, so viele Schmerzen, so viele Ängste von Vätern und Müttern, von Ehegatten, Brüdern und unschuldigen Kindern; dich rühren so viele in der Blüte der Jahre dahingeraffte Menschenleben, so viele gemarterte und sterbende Menschen, so viele Seelen, die in Gefahr sind, ewig verlorenzugehen. Du, o Mutter der Barmherzigkeit, erbitte uns von Gott den Frieden! Erbitte uns vor allem jene Gnaden, die in einem Augenblick die Seelen umwandeln können; erbitte uns jene Gnaden, die den Frieden vorbereiten, herbeiführen und sichern! Königin des Friedens, bitte für uns und gib der Welt den Frieden, nach dem die Völker seufzen, den Frieden in der Wahrheit, in der Gerechtigkeit, in der Liebe Christi! Gib der Welt den Frieden der Waffen und den Frieden der Seelen, damit in der Ruhe der Ordnung das Reich Gottes sich ausbreite.

Gewähre deinen Schutz den Ungläubigen und denen, die noch im Todesschatten liegen; schenke ihnen den Frieden! Laß für sie die Sonne der Wahrheit aufsteigen! Laß sie mit uns vor dem einen Erlöser der Welt die Worte wiederholen: „Ehre sei Gott in der Höhe, und Friede den Menschen auf Erden, die eines guten Willens sind.“

Wir bitten für die durch Irrtum und Zwietracht getrennten Völker, vornehmlich für diejenigen, die dir eine besondere Andacht bezeugen. Gib ihnen den Frieden! Führe sie zurück zum einen Schafstall Christi unter dem einen und wahren Hirten!

Erflehe Frieden und volle Freiheit der heiligen Kirche Gottes! Halte die wachsende Flut des Neuheidentums auf!

Vermehre in den Gläubigen die Liebe zur Reinheit, die tätige Übung des christlichen Lebens und den apostolischen Eifer! Laß die Gemeinschaft derer, die Gott dienen, zunehmen an Verdienst und Zahl! Dem Herzen deines göttlichen Sohnes Jesus Christus wurde die Kirche und das ganze menschliche Geschlecht geweiht. Auf ihn sollten alle ihre ganze Hoffnung setzen! Er sollte für sie Zeichen und Unterpfand des Sieges und der Rettung sein! So weihen wir uns auf ewig auch Dir, deinem unbefleckten Herzen, o Mutter und Königin der Welt! Deine Liebe und dein Schutz sollen den Sieg des Reiches Gottes beschleunigen! Alle Völker, im Frieden mit sich und mit Gott, sollen dich selig preisen! Mit dir sollen sie von einem Ende der Welt bis zum anderen das ewige Magnifikat der Glorie, der Liebe und Dankbarkeit zum Herzen Jesu anstimmen: In ihm allein können sie die Wahrheit, das Leben und den Frieden finden. Amen.

 

  www.kath-zdw.ch back top 

 Seiten-Aufrufe in ZDW   

Stats