-
Die Seligpreisungen
-
Vom Salz der Erde und vom Licht der Welt
-
Vom Gesetz und von den Propheten
-
Vom Töten und von der Versöhnung
-
Vom Ehebruch
-
Von der Ehescheidung
-
Vom Schwören
-
Von der Vergeltung
-
Von der Liebe zu den Feinden
-
Vom Almosen
-
Vom Beten - Das Vaterunser
-
Vom Fasten
-
Von der falschen und der rechten Sorge
-
Vom Richten
-
Von der Entweihung des Heiligen
-
Von dem Vertrauen beim Beten
-
Die Goldene Regel
-
Von den zwei Wegen
-
Von den falschen Propheten
-
Vom Haus auf dem Felsen
-
Die Wirkung der Bergpredigt
Filmausschnitt -
Bergpredigt
11:52
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Avi
Die
Bergpredigt
Das Evangelium
nach Matthäus,
Kapitel
5
Die
Bergpredigt:
Die
Rede
von
der
wahren
Gerechtigkeit:
5,1
-
7,29
1 |
Als
Jesus die
vielen Menschen sah, stieg er auf
einen Berg. Er setzte sich, und seine Jünger
traten zu
ihm. |
2 |
Dann begann er zu reden und
lehrte sie. |
Die
Seligpreisungen
3
|
Er sagte: Selig, die
arm sind vor
Gott;
/ denn ihnen gehört das
Himmelreich. |
4
|
Selig die
Trauernden; / denn sie
werden getröstet werden. |
5 |
Selig,
die
keine Gewalt anwenden; / denn sie
werden das
Land erben. |
6 |
Selig,
die
hungern und dürsten nach der
Gerechtigkeit; / denn sie
werden satt werden. |
7
|
Selig die
Barmherzigen; / denn sie
werden Erbarmen finden. |
8 |
Selig,
die
ein
reines Herz haben; / denn sie
werden Gott schauen. |
9 |
Selig,
die
Frieden stiften;
/ denn sie
werden Söhne Gottes
genannt
werden. |
10 |
Selig, die
um
der
Gerechtigkeit willen verfolgt werden; / denn ihnen gehört das
Himmelreich. |
11 |
Selig seid ihr,
wenn ihr
um
meinetwillen beschimpft und verfolgt und auf
alle
mögliche
Weise verleumdet
werdet. |
12 |
Freut euch und
jubelt: Euer Lohn
im Himmel wird groß sein. Denn so wurden schon vor
euch die
Propheten verfolgt. |
Vom Salz
der
Erde
und
vom
Licht
der
Welt
13 |
Ihr seid
das
Salz
der Erde.
Wenn
das
Salz
seinen
Geschmack
verliert,
womit
kann
man es
wieder
salzig
machen?
Es taugt
zu
nichts
mehr;
es
wird
weggeworfen
und von
den
Leuten
zertreten. |
14 |
Ihr seid
das
Licht
der Welt.
Eine
Stadt,
die
auf
einem
Berg
liegt,
kann nicht verborgen
bleiben. |
15 |
Man zündet
auch
nicht
ein
Licht
an
und
stülpt
ein
Gefäß
darüber,
sondern
man
stellt
es
auf
den
Leuchter;
dann
leuchtet
es allen im
Haus. |
16 |
So soll
euer
Licht
vor
den
Menschen
leuchten,
damit
sie
eure
guten
Werke
sehen
und
euren Vater
im
Himmel
preisen. |
Vom Gesetz
und
von
den
Propheten
17 |
Denkt nicht,
ich sei
gekommen,
um
das
Gesetz
und
die
Propheten
aufzuheben.
Ich bin
nicht
gekommen,
um aufzuheben,
sondern
um zu
erfüllen. |
18 |
Amen,
das sage
ich
euch:
Bis
Himmel
und Erde
vergehen,
wird
auch
nicht
der
kleinste
Buchstabe
des Gesetzes
vergehen,
bevor
nicht
alles
geschehen
ist. |
19 |
Wer auch
nur eines
von den kleinsten
Geboten
aufhebt
und die
Menschen
entsprechend
lehrt,
der
wird
im
Himmelreich
der Kleinste
sein.
Wer
sie
aber
hält
und halten
lehrt,
der wird
groß
sein
im
Himmelreich. |
20 |
Darum sage
ich
euch:
Wenn
eure
Gerechtigkeit
nicht
weit
größer
ist
als die
der Schriftgelehrten
und
der Pharisäer,
werdet
ihr
nicht
in
das
Himmelreich
kommen. |
Vom Töten
und
von
der
Versöhnung
21 |
Ihr habt
gehört,
dass
zu den
Alten
gesagt
worden
ist:
Du
sollst
nicht
töten;
wer
aber
jemand
tötet,
soll
dem
Gericht
verfallen
sein. |
22 |
Ich aber
sage
euch:
Jeder,
der seinem Bruder
auch
nur
zürnt,
soll
dem
Gericht
verfallen
sein;
und
wer
zu seinem
Bruder sagt:
Du
Dummkopf!,
soll
dem
Spruch
des
Hohen Rates
verfallen
sein;
wer
aber
zu
ihm
sagt:
Du
(gottloser)
Narr!,
soll
dem
Feuer
der
Hölle
verfallen
sein. |
23 |
Wenn du
deine
Opfergabe
zum
Altar
bringst
und
dir
dabei
einfällt,
dass
dein
Bruder
etwas
gegen
dich
hat. |
24 |
so lass
deine
Gabe
dort
vor
dem
Altar
liegen;
geh
und
versöhne
dich
zuerst
mit
deinem
Bruder,
dann
komm
und
opfere
deine
Gabe. |
25 |
Schließ
ohne
Zögern
Frieden
mit
deinem
Gegner,
solange
du
mit
ihm
noch
auf
dem
Weg
zum
Gericht
bist.
Sonst
wird
dich
dein
Gegner
vor den
Richter
bringen
und
der
Richter
wird
dich
dem
Gerichtsdiener
übergeben
und
du
wirst
ins
Gefängnis
geworfen. |
26 |
Amen,
das sage
ich
dir:
Du
kommst
von
dort
nicht
heraus,
bis
du
den
letzten
Pfennig
bezahlt
hast. |
Vom Ehebruch
27 |
Ihr habt
gehört,
dass
gesagt
worden ist:
Du
sollst
nicht
die
Ehe brechen. |
28 |
Ich aber
sage
euch:
Wer
eine
Frau
auch
nur
lüstern
ansieht,
hat in
seinem
Herzen
schon Ehebruch
mit
ihr
begangen. |
29 |
Wenn dich
dein
rechtes
Auge
zum Bösen verführt,
dann
reiß
es aus
und
wirf
es
weg!
Denn
es
ist besser für
dich,
dass eines deiner
Glieder
verloren
geht,
als
dass
dein
ganzer
Leib
in
die
Hölle
geworfen
wird. |
30 |
Und wenn
dich
deine
rechte
Hand
zum Bösen
verführt,
dann
hau
sie
ab
und
wirf
sie
weg!
Denn
es
ist besser für
dich,
dass
eines
deiner
Glieder
verloren
geht,
als
dass dein
ganzer
Leib
in
die
Hölle
kommt. |
Von der
Ehescheidung
31 |
Ferner
ist gesagt
worden:
Wer
seine
Frau
aus der
Ehe
entlässt,
muss
ihr eine
Scheidungsurkunde
geben. |
32 |
Ich aber
sage
euch:
Wer
seine
Frau
entlässt,
obwohl
kein
Fall
von
Unzucht
vorliegt,
liefert
sie
dem
Ehebruch
aus; und
wer
eine
Frau
heiratet,
die
aus
der
Ehe entlassen
worden
ist,
begeht
Ehebruch. |
Vom Schwören
33 |
Ihr habt
gehört,
dass
zu
den
Alten
gesagt
worden
ist:
Du
sollst
keinen
Meineid
schwören,
und:
Du
sollst
halten,
was
du
dem
Herrn
geschworen
hast. |
34 |
Ich aber
sage
euch:
Schwört
überhaupt
nicht,
weder
beim
Himmel,
denn
er
ist
Gottes
Thron, |
35 |
noch bei der
Erde,
denn
sie
ist der Schemel
für
seine
Füße,
noch
bei
Jerusalem,
denn
es ist
die
Stadt
des großen
Königs. |
36 |
Auch
bei
deinem
Haupt
sollst
du
nicht
schwören;
denn
du kannst kein
einziges
Haar
weiß
oder
schwarz
machen. |
37 |
Euer Ja
sei ein
Ja,
euer
Nein
ein
Nein;
alles
andere
stammt
vom
Bösen. |
Von der
Vergeltung
38 |
Ihr habt
gehört,
dass
gesagt
worden ist:
Auge
für
Auge
und
Zahn
für
Zahn. |
39 |
Ich aber
sage
euch:
Leistet
dem, der
euch
etwas
Böses
antut,
keinen
Widerstand, sondern wenn
dich
einer
auf
die
rechte
Wange
schlägt,
dann
halt
ihm
auch die
andere
hin. |
40 |
Und wenn
dich
einer
vor Gericht
bringen
will,
um
dir
das
Hemd
wegzunehmen,
dann
lass ihm auch
den
Mantel. |
41 |
Und wenn
dich
einer
zwingen
will,
eine
Meile
mit
ihm
zu
gehen,
dann
geh
zwei
mit
ihm. |
42 |
Wer dich
bittet,
dem
gib,
und
wer
von
dir
borgen
will,
den
weise
nicht
ab. |
Von der
Liebe
zu
den
Feinden
43 |
Ihr habt
gehört,
dass
gesagt
worden ist:
Du
sollst
deinen
Nächsten
lieben
und
deinen
Feind hassen. |
44 |
Ich aber
sage
euch:
Liebt
eure
Feinde
und
betet
für die, die
euch
verfolgen, |
45 |
damit ihr
Söhne
eures
Vaters
im
Himmel
werdet;
denn
er
lässt
seine
Sonne
aufgehen
über
Bösen und
Guten,
und
er
lässt
regnen
über
Gerechte
und
Ungerechte. |
46 |
Wenn ihr
nämlich
nur
die
liebt,
die
euch
lieben,
welchen
Lohn
könnt
ihr
dafür
erwarten?
Tun
das nicht
auch
die
Zöllner? |
47 |
Und wenn
ihr
nur
eure
Brüder
grüßt,
was
tut
ihr
damit
Besonderes?
Tun
das nicht
auch
die Heiden? |
48 |
Ihr sollt
also
vollkommen
sein,
wie
es
auch
euer himmlischer
Vater
ist. |
Das Evangelium
nach Matthäus,
Kapitel
6
1 |
Hütet euch, eure Gerechtigkeit vor
den Menschen zur Schau zu
stellen;
sonst habt ihr
keinen Lohn von eurem Vater im
Himmel zu erwarten. |
2
|
Wenn du Almosen gibst,
lass
es also nicht vor
dir
herposaunen, wie
es die
Heuchler in
den Synagogen und auf
den Gassen tun, um
von den Leuten gelobt zu werden. Amen,
das sage
ich euch: Sie
haben ihren Lohn bereits erhalten. |
3 |
Wenn du Almosen gibst,
soll
deine linke
Hand nicht wissen, was deine rechte tut. |
4 |
Dein Almosen soll
verborgen bleiben und dein Vater, der auch das Verborgene sieht,
wird
es dir
vergelten. |
Vom Beten
-
Das
Vaterunser
5 |
Wenn ihr
betet, macht es nicht wie
die
Heuchler. Sie
stellen sich beim Gebet gern in die
Synagogen und an die
Straßenecken, damit sie
von den Leuten gesehen werden. Amen,
das sage
ich euch: Sie
haben ihren Lohn bereits erhalten. |
6 |
Du
aber
geh in deine Kammer, wenn du
betest, und schließ die
Tür
zu;
dann bete zu
deinem Vater, der
im
Verborgenen ist.
Dein Vater, der auch das
Verborgene sieht, wird es dir vergelten. |
7 |
Wenn ihr
betet, sollt ihr
nicht
plappern wie
die
Heiden, die
meinen, sie
werden nur erhört, wenn sie
viele Worte machen. |
8 |
Macht es nicht
wie
sie;
denn euer Vater weiß, was ihr
braucht, noch ehe ihr
ihn
bittet. |
9 |
So
sollt ihr
beten: Unser Vater im Himmel, / dein Name werde geheiligt, |
10 |
dein Reich komme, / dein Wille geschehe / wie im Himmel, so auf
der
Erde. |
11 |
Gib
uns heute das Brot, das wir
brauchen. |
12 |
Und erlass uns
unsere Schulden, / wie
auch wir
sie
unseren Schuldnern erlassen
haben. |
13 |
Und führe uns nicht
in Versuchung, / sondern rette uns vor
dem Bösen. |
14 |
Denn wenn
ihr den Menschen ihre Verfehlungen vergebt, dann wird euer
himmlischer
Vater auch euch vergeben. |
15 |
Wenn ihr
aber den Menschen nicht vergebt, dann wird euch euer
Vater eure
Verfehlungen auch nicht vergeben.
|
Vom Fasten
16 |
Wenn ihr
fastet,
macht kein
finsteres
Gesicht
wie
die
Heuchler.
Sie
geben
sich
ein
trübseliges
Aussehen,
damit
die
Leute
merken,
dass sie fasten.
Amen,
das sage ich
euch:
Sie
haben
ihren
Lohn
bereits
erhalten. |
17 |
Du aber salbe
dein
Haar,
wenn
du
fastest,
und
wasche
dein
Gesicht, |
18 |
damit die
Leute
nicht
merken, dass du
fastest,
sondern
nur dein
Vater,
der auch
das
Verborgene
sieht;
und
dein
Vater,
der
das
Verborgene
sieht,
wird
es
dir
vergelten. |
Von der
falschen
und
der
rechten
Sorge
19 |
Sammelt euch nicht Schätze hier
auf der
Erde, wo
Motte und Wurm sie
zerstören und wo
Diebe einbrechen und sie
stehlen, |
20 |
sondern sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motte noch Wurm sie
zerstören
und keine Diebe einbrechen und sie
stehlen. |
21 |
Denn wo
dein Schatz ist,
da
ist auch dein Herz. |
22 |
Das Auge gibt
dem Körper Licht. Wenn dein Auge gesund ist,
dann wird dein ganzer Körper hell
sein. |
23 |
Wenn aber dein Auge krank ist,
dann wird dein ganzer
Körper finster sein. Wenn nun
das Licht
in dir
Finsternis ist,
wie
groß muss
dann die
Finsternis sein! |
24 |
Niemand kann
zwei Herren dienen;
er wird entweder den einen hassen und den andern
lieben oder er wird zu
dem
einen halten und den andern verachten. Ihr
könnt nicht beiden
dienen, Gott und dem
Mammon. |
25 |
Deswegen sage ich
euch:
Sorgt
euch nicht um euer Leben und darum, dass
ihr etwas
zu essen habt, noch um euren Leib und darum, dass ihr
etwas anzuziehen habt.
Ist nicht
das Leben wichtiger als
die
Nahrung und der Leib wichtiger als
die
Kleidung? |
26
|
Seht euch die
Vögel des Himmels an: Sie
säen nicht, sie
ernten nicht und sammeln
keine Vorräte in Scheunen; euer
himmlischer Vater ernährt sie.
Seid ihr
nicht viel
mehr
wert als
sie? |
27 |
Wer von euch kann mit
all seiner Sorge sein Leben auch nur
um
eine kleine Zeitspanne
verlängern? |
28 |
Und was sorgt ihr
euch um eure Kleidung? Lernt von den Lilien, die
auf
dem
Feld
wachsen: Sie
arbeiten nicht und spinnen nicht. |
29 |
Doch ich
sage euch: Selbst Salomo war in all seiner Pracht nicht gekleidet
wie
eine von
ihnen. |
30 |
Wenn aber Gott schon das
Gras so
prächtig kleidet, das heute auf dem Feld steht und
morgen ins
Feuer geworfen wird, wie
viel
mehr
dann euch, ihr
Kleingläubigen! |
31 |
Macht euch also keine Sorgen und fragt nicht: Was sollen
wir
essen? Was sollen wir
trinken? Was sollen wir
anziehen? |
32 |
Denn um
all das geht es den Heiden. Euer himmlischer Vater weiß, dass
ihr
das alles
braucht. |
33 |
Euch aber muss es zuerst um sein Reich und um
seine Gerechtigkeit gehen; dann wird
euch alles andere dazugegeben. |
34 |
Sorgt euch also nicht
um morgen; denn der
morgige Tag wird für
sich selbst sorgen.
Jeder Tag hat genug eigene Plage. |
Das Evangelium nach Matthäus,
Kapitel
7
Vom Richten
1 |
Richtet nicht, damit ihr
nicht gerichtet werdet! |
2 |
Denn wie ihr
richtet,
so
werdet
ihr
gerichtet
werden,
und nach
dem
Maß, mit
dem
ihr
meßt
und
zuteilt,
wird
euch
zugeteilt
werden. |
3 |
Warum
siehst
du
den Splitter
im
Auge
deines
Bruders,
aber
den Balken
in
deinem
Auge
bemerkst
du
nicht? |
4 |
Wie
kannst
du
zu
deinem
Bruder
sagen:
Lass mich
den
Splitter
aus deinem
Auge
herausziehen!
-
und dabei
steckt
in
deinem
Auge
ein
Balken? |
5 |
Du Heuchler!
Zieh
zuerst
den
Balken
aus
deinem
Auge,
dann
kannst
du
versuchen,
den
Splitter
aus
dem
Auge
deines
Bruders herauszuziehen. |
Von der Entweihung des
Heiligen
6 |
Gebt
das
Heilige
nicht
den
Hunden
und
werft
eure
Perlen
nicht
den
Schweinen
vor,
denn
sie könnten
sie
mit
ihren Füßen
zertreten
und
sich
umwenden
und
euch
zerreißen. |
7 |
Bittet,
dann
wird
euch
gegeben;
sucht, dann
werdet
ihr
finden;
klopft
an,
dann
wird
euch
geöffnet. |
8 |
Denn wer
bittet,
der
empfängt;
wer
sucht,
der
findet; und
wer
anklopft,
dem
wird
geöffnet. |
9 |
Oder
ist
einer unter
euch,
der
seinem
Sohn
einen
Stein
gibt,
wenn
er
um
Brot bittet, |
10 |
oder
eine Schlange,
wenn
er
um
einen Fisch
bittet? |
11 |
Wenn nun
schon
ihr,
die
ihr
böse
seid,
euren
Kindern
gebt,
was
gut
ist,
wie
viel
mehr
wird
euer
Vater
im
Himmel
denen
Gutes
geben,
die
ihn
bitten. |
Die
Goldene
Regel
12 |
Alles,
was
ihr also
von
anderen
erwartet,
das
tut
auch
ihnen!
Darin
besteht
das Gesetz und
die
Propheten. |
Von den
zwei
Wegen
13
|
Geht durch
das
enge
Tor!
Denn
das
Tor ist
weit,
das
ins Verderben
führt,
und
der
Weg
dahin
ist breit
und
viele
gehen
auf
ihm. |
14 |
Aber
das
Tor,
das zum Leben führt,
ist eng
und
der
Weg
dahin
ist schmal
und nur
wenige
finden
ihn. |
Von den
falschen
Propheten
15 |
Hütet
euch
vor
den
falschen
Propheten;
sie
kommen
zu euch
wie
(harmlose)
Schafe,
in
Wirklichkeit
aber
sind
sie
reißende
Wölfe. |
16 |
An
ihren
Früchten
werdet
ihr
sie
erkennen.
Erntet
man etwa
von
Dornen
Trauben oder
von
Disteln
Feigen? |
17 |
Jeder gute
Baum
bringt
gute
Früchte
hervor,
ein
schlechter
Baum
aber
schlechte. |
18 |
Ein
guter
Baum
kann
keine
schlechten
Früchte
hervorbringen
und
ein schlechter
Baum
keine
guten. |
19 |
Jeder Baum,
der
keine
guten
Früchte
hervorbringt,
wird
umgehauen
und
ins Feuer
geworfen. |
20 |
An
ihren
Früchten
also
werdet
ihr
sie
erkennen. |
21 |
Nicht jeder,
der
zu
mir
sagt:
Herr!
Herr!,
wird
in
das
Himmelreich
kommen,
sondern
nur,
wer
den
Willen
meines
Vaters
im
Himmel erfüllt. |
22
|
Viele
werden
an jenem
Tag
zu mir
sagen:
Herr,
Herr,
sind
wir
nicht
in
deinem
Namen
als
Propheten
aufgetreten
und
haben wir
nicht
mit
deinem
Namen
Dämonen
ausgetrieben
und
mit
deinem
Namen
viele
Wunder
vollbracht? |
23 |
Dann werde
ich ihnen
antworten:
Ich
kenne
euch
nicht.
Weg
von
mir,
ihr
Übertreter
des
Gesetzes! |
Vom Haus
auf
dem
Felsen
24 |
Wer diese
meine
Worte
hört
und
danach
handelt,
ist
wie
ein
kluger
Mann, der sein
Haus
auf
Fels
baute. |
25 |
Als
nun
ein
Wolkenbruch
kam
und
die
Wassermassen
heranfluteten,
als
die
Stürme
tobten
und
an dem
Haus
rüttelten,
da
stürzte
es
nicht
ein;
denn
es
war
auf Fels
gebaut. |
26 |
Wer aber meine
Worte
hört
und
nicht
danach
handelt,
ist
wie
ein
unvernünftiger
Mann,
der
sein
Haus
auf
Sand
baute. |
27 |
Als
nun
ein
Wolkenbruch
kam
und
die
Wassermassen
heranfluteten,
als
die
Stürme
tobten
und
an dem
Haus
rüttelten,
da
stürzte
es
ein
und
wurde
völlig
zerstört. |
Die
Wirkung
der
Bergpredigt
28 |
Als Jesus diese Rede beendet hatte, war die Menge sehr betroffen von seiner Lehre; |
29 |
denn er lehrte sie wie einer, der (göttliche) Vollmacht hat, und nicht wie ihre Schriftgelehrten. |
Selig wer...
Jesus ist gekommen,
selig zu machen: Lk 19,10; Joh 3,17; 10,9; 12,47.-
Die sieben (Lk
6,20-27) und
acht (Mt
5,3-11)
Seligkeiten der beiden Evangelisten fassen die
Bedingungen dazu in prägnanten Worten zusammen, Über
das Seligwerden findet man vor allem im Neuen
Testament nachlesenswerte Stellen.
Mt 11,6;
13,54-57; 15,12-14: |
Selig wer an
Jesus keinen Anstoss nimmt |
|
|
Lk 11,28; Mk
16,16: |
Selig, wer an
IHN glaubt und sich taufen lässt |
|
|
Mt 10,22; Lk
8,15; 1 Kor 15,1f;
Jak
1,12; 5,11; Offb 16,15: |
Selig, wer
ausharrt bis ans Ende. |
|
|
Lk 8,12; Mt
13,25+39; 1 Petr 5,8f: |
Satan sucht
dies zu verhindern. |
|
|
Lk 13,23-30: |
Es sind nur
wenig Selige. Rein äusserliche Christus- und
Kirchennähe; blosser Taufschein und nur
Lippenbekenntnis nützen nichts; dazu Bild
der Ernte: Mt 13,30. Selig, die (äusserlich)
nicht sehen u. doch glauben: Joh 20,29.
Unsere diesseitige, innerliche Seligkeit ist
ein unter dem Glaubensschleier verborgenes
Hoffnungsgut: Mt 13,44
(Schatz im Acker);
Röm 8,24f; 2 Kor 5,7. |
|
|
Lk 1,45: |
Die
Muttergottes ist selig, weil sie geglaubt
hat. Auch ihr Immakulataleib wird selig
gepriesen
(Lk
11,27). |
|
Die
ewige Seligkeit ist der jenseitige Zustand
eines dauerhaften, ununterbrochenen Glücks
für alle jene Jünger Christi, welche im
Glauben und in der Liebe Christi standhaft
bis ans Ende ausharren. |
Alle Menschen können selig werden:
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Mt 8,11; 18,14; Joh 3,16 + 6,37-40; Röm 1,16
+ 2,10 +
3,22 + 10,11f; 2 Kor 5,15; 1 Tim 2,4 +
4,10;
Hebr 5,9; 1 Joh 2,2, |
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Verschiedene Bilder für Seligkeit: |
Gastmahl (Mt 8,11); ewige
Erbschaft (Röm 8,17;
1 Petr 1,4); ewiges Festmahl (Hebr
4,9); Ehrenkranz und Siegespreis (1
Kor 9,24f; Phil 3,13; 2 Tim 4,8). |
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Verschiedene Stufen der Seligkeit: |
Mt 10,42 + 25,14-29; Lk 12,27f; Röm 2,6; 1
Kor 3,8;
2 Kor 9,6; Gal 6,8; 1 Tim 3,13. |
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Bedingungen zur Erlangung der Seligkeit: |
Mt 7,21-24 + 18,2f; Mk 10,15 + 16,16;
Lk6,47f + 18,16f;
Joh 3,5 + 3,18 + 3,36 + 5,24 + 6,47 +8,51 +
10,27f +
12,26 +14,23; Apg 16,29f; Rom 2,13 +
6,22 + 10,9f;
1 Kor 6,9; 1 Thess 2,12; 1 Tim 4,8; Tit 3,8
Hebr 10,19f:
Jak 1,25; 1 Joh 2,3f + 2,17 + 3,6f+ 5,3;
Offb 21,27. |
Zeitlose Faszination
Die Bibelworte der Bergpredigt haben in allen Zeiten
immer wieder fasziniert. Auch die ,politischen
Apostel' versuchen sie für ihre Zwecke zu
missdeuten, obwohl die Verheissung für die
Sanftmütigen, die keine Gewalt anwenden
(Mt 5,5),
das politische Messiasideal deutlich widerlegt. Um
zum Kern der Bergpredigt vorzustossen, muss die
Vorhalle der acht Seligpreisungen durchschritten
werden. Diese sind ein Katechismus für das Leben als
Jünger Jesu. Nicht nur jede böse Tat ist verboten,
sondern alles, was zu ihr führen könnte. Matthäus
berichtet aus der Bergpredigtüberlieferung — die bei
Lukas nur 30 Verse umfasst
(Lk 6.20-49),
die grosse Rede Jesu über die wahre Gerechtigkeit.
Er macht Jesus dabei als den neuen Mose sichtbar,
der auf einem Berg die rechte Auslegung des Gesetzes
lehrt (Mt, 5,1
f; 5,17-19).
Der Berg, auf dem Jesus lehrt, entspricht dem Berg
Sinai des Alten Bundes.
Die Bergpredigt weist folgende Gliederung auf:
Einleitung 5,1-20; die sechs Antithesen
5,21-48; die wahre Frömmigkeit 6.1-7,11;
Schlussmahnungen 7,12-27.—
Auf Anhieb begeistern
die Seligpreisungen.
Wer freut sich nicht, wenn die Gewaltlosen und die
Friedensstifter glücklich gepriesen werden, wenn den
Trauernden Trost und den Hungernden Sättigung
versprochen wird? Aber schon die erste Seligpreisung
verwirrt, wo die Armen im Geist selig gepriesen
werden
(weshalb die Christen oft bespöttelt wurden).
In der Zeit Jesu verstand man darunter etwas
anderes, weshalb man am besten beim Propheten
Zefanja nachliest. Er schildert die Not Israels, die
in der Königszeit ihren Anfang genommen hat. Das
Gottesvolk ist gespalten, in Jerusalem herrscht eine
machtgierige Oberschicht, Israels Politiker sind wie
die Tiere, seine Propheten sind Betrüger, seine
Priester entweihen das Heilige
(Zef 3,3-4).
Deshalb hat das Gottesvolk keine Zukunft mehr.
Trotzdem wird GOTT sein Volk retten: wegen der
Aufgabe, die ER ihm zugedacht hat: «Ich lasse in
deiner Mitte
(in der Mitte Israels)
ein demütiges und armes Volk übrig, das seine
Zuflucht sucht beim Namen des Herrn»
(Zef 3,12).
Vor diesem biblischen Hintergrund begreift man die
Armen in Mt 5
Wenn das Salz
schal wird
Für viele Christen ist der Zündstoff in der
Bergpredigt nass geworden, weil ihre Lauheit das
Salz schal werden liess. Dafür sind viele
Nichtchristen fasziniert, wenn sie ihr im 5.
Matthäus-Kapitel begegnen! Die ersten zwölf Verse
sind eine gewaltige Ouvertüre zur zeitlosen Sinfonie
der christlichen Religion, die uns Jesus auf einem
Berg komponierte und seine Apostel uns
überlieferten. Schon in den acht Seligpreisungen des
Anfangs klingen alle Motive und Themen auf, die das
Wesen des Christentums ausmachen. Die acht
Seligpreisungen allein rufen Bewunderung und
restloses Engagement hervor. Viele sind allerdings
ernüchtert, wenn sie die radikalen Forderungen im
Alltag leben sollen. Doch wer gibt klarere Antworten
auf die Nöte unserer Zeit? Wer findet den Schatz im
Acker? Wer entdeckt die kostbare Perle? Wer erhält
die brennende Lampe in die Hand? Wo sonst lädt ein
hochzeitliches Mahl ein? Wer nimmt Schuld weg und
vergibt? Solche Fragen finden schwerlich
überzeugende Antwort, nur unvollkommene an den
Strassen unserer Tage und Wochen. Letzte Antworten
kommen von Jesus Christus. Sicherste Antworten aus
seiner Bergpredigt. Klarste Antworten aus den
Seligpreisungen eines Anfangs.
Die 8
Sätze für eine neue Welt
Wir müssen die Lehren annehmen, die unser Heiland
auf dem Berg verkündete, auf den er sich zurückzog,
als er sich von einer grossen Volksmenge umgeben
sah. Da sprach er die hl. Worte, in denen die ganze
christliche Vollkommenheit enthalten ist: Selig die
Armen im Geiste, denn ihrer ist das Himmelreich;
selig die Sanftmütigen, denn sie werden das Land
besitzen; selig die Weinenden, denn sie werden
getröstet werden; selig schliesslich, die Verfolgung
leiden um der Gerechtigkeit willen, denn ihrer ist
das Himmelreich.
Das
ist eine ungewöhnliche Lehre, die dem Geist der Welt
direkt entgegengesetzt ist. Ihr werdet sie aber
besser verstehen durch das Gleichnis jener Statue,
die Nabuchodonosor im Traum sah. Sie hatte einen
Kopf aus Gold, Hände aus Silber, einen Rumpf aus Erz
und Füsse aus Ton, und alles übrige, wie ihr oft
gehört habt. Während Nabuchodonosor ihre Schönheit
bewunderte, sah er, wie sich ein kleiner Stein von
der Höhe löste, der die Füsse der Statue traf, sie
zu Boden warf und sie zu Staub machte, so dass
nichts von ihr übrigblieb
(Dan 2,31f).
Meine lieben
(Ordens-)
Schwestern, das sage ich euch, denn obwohl ihr noch
nicht ausserhalb der Welt seid, lebt ihr doch wie
die Nasiräer (Num
6) von der
Welt und ihrer Eitelkeit entfernt und zurückgezogen.
Was ist denn diese Statue anders, ich bitte euch,
als die Welt oder vielmehr ihre Eitelkeit und ihr
Stolz, die einen Kopf aus Gold hat, usw.? Und der
Berg, von dem ein kleiner Stein herabfiel, ist
nichts anderes als unser Herr, aus dessen Mund
dieser Stein der acht Seligkeiten kam, der die
Statue der Eitelkeit zerstört; er bewirkte, dass
immer mehr Menschen die Welt, ihre Reichtümer, Ehren
und Würden aufgaben und arm, gering und verächtlich
wurden.
Es ist wahr, dass diese Lehre des Evangeliums über
die ganze Erde verbreitet und von vielen ergriffen
wurde. Seht, wie das geschehen ist. Unser Herr sagt:
Selig die Armen im Geiste; die Welt sagt: Glücklich,
die reich sind, Gold und Silber haben; glücklich
sind jene, die jede Art von Bequemlichkeit in diesem
Leben haben. Wie unglücklich sind dagegen die Armen,
die nichts von all dem haben. Sie gelten nichts, man
hält sie für bemitleidenswert. Doch unser Herr, der
die Torheit und das Elend der Weltmenschen sieht und
worauf sie ihr Glück gründen, wirft diesen Stein auf
die Füsse dieser Statue und sagt als erstes: Selig
sind die Armen im Geiste, denn ihrer ist das
Himmelreich; wehe dagegen über die Reichen
(Lk 6,24);
denn abgesehen davon, dass sie dieses Reich nicht
besitzen werden, werden sie unglücklich sein, weil
sie als Lohn nur die Hölle und die Gesellschaft der
Teufel haben werden... Unser göttlicher Meister
fährt fort: Selig sind die Sanftmütigen, denn sie
werden das Land besitzen. Diese Sanftmut will nun,
dass man die Regungen des Zornes unterdrückt, dass
man mild, herzlich und voll Güte gegen alle ist,
dass man dem Feind verzeiht, dass man Verachtung
erträgt; die Eitelkeit der Welt dagegen, die einen
Geist hat, der dazu in direktem Widerspruch steht,
sagt: Glücklich, wer sich an seinem Feind rächt, wer
allen Furcht und Angst einjagt, dem man kein Wort
der Erwiderung und der Geringschätzung zu sagen
wagt; der ist glücklich! Dagegen erachtet die Welt
den für unglücklich, der in Verachtung und
Anfeindung mild und gütig ist. Unser Herr wirft von
neuem diesen Stein und erklärt: Selig die
Sanftmütigen, denn sie werden das Land besitzen. Mit
diesen Worten macht er den Stolz und die Arroganz
zunichte, auf denen die Welt ihr Glück begründet.—
Er fügt noch hinzu: Selig, die weinen, denn sie
werden getröstet werden. Die Welt sagt: Glücklich
jene, die lachen und es ,sich gut gehen', lassen,
die auf Bällen tanzen, die maskiert gehen, den
Vergnügungen und Eitelkeiten nachjagen; wehe denen,
die weinen! Wie sind solche Leute zu bedauern!
Schliesslich fügt der Erlöser hinzu: Selig, die
Hunger und Durst nach Gerechtigkeit haben. Selig
nicht nur jene, die Gerechtigkeit üben, sondern auch
jene, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt
werden. Sagt die Welt nicht genau das Gegenteil?
Gründet sie ihr Glück nicht gerade auf dem, was den
Lehren des Evangeliums entgegengesetzt ist? Unser
Herr schaute diese Statue nicht im Traum wie
Nabuchodonosor, sondern in Wirklichkeit, und sah,
dass sie nur Füsse aus Ton hat, d. h. dass alles,
was diese Welt schätzt, nur auf nichtigen und
vergänglichen Dingen beruht. Deshalb warf er diesen
Stein von der Höhe der Seligkeiten, in denen die
ganze christliche Vollkommenheit enthalten ist.
Franz v. Sales, Predigten
Nr..51
Predigt über die Seligkeiten der Bergpredigt.
Geliebteste! Als unser Herr Jesus Christus die frohe
Botschaft seines Reiches verkündete und überall in
Galiläa die verschiedensten Krankheiten heilte,
sprach man in ganz Syrien von seinen Wundertaten.
Grosse Scharen strömten aus dem gesamten Judäa
herbei, um beim himmlischen Arzte Heilung zu suchen.
Da nämlich unwissende Menschen nur schwer dazu zu
bewegen sind, das zu glauben, was sie nicht sehen,
und das zu hoffen, was sie nicht kennen, so mussten
die, welche treue Anhänger der göttlichen Lehre
werden sollten;,. erst durch Wohltaten, die sie an
ihrem eigenen Leibe verspürten, und durch sichtbare
Wunder dazu angespornt werden, nicht mehr daran zu
zweifeln, dass seine Lehre ebenso segensreich sei
wie seine Wunderkraft, die sie aus Erfahrung
kannten. Um nun die äussere Heilung der Menschen
auch ihrer inneren Genesung dienstbar zu machen und
nach der Gesundung ihrer Körper auch die ihrer
Seelen herbeizuführen, trennte sich der Herr von der
Menge, die ihn umgab. Er bestieg einen nahegelegenen
Berg und rief seine Apostel herbei, um ihnen von
seinem hohen und bedeutungsvollen Sitze aus
erhabenere Lehren zu verkünden. Sowohl durch die Art
der gewählten Stätte, wie durch das, was er dort
tat, wollte er ihnen zeigen, dass er derselbe sei,
der dereinst den Moses einer Ansprache gewürdigt
hatte
(Ex
19,f).
Auf dem Sinai offenbarte sich mehr seine Furcht
gebietende Gerechtigkeit, hier seine heilige Milde,
so dass nunmehr die Verheissung des Propheten
Jeremias in Erfüllung ging, der uns sagt: «Siehe,
es kommen Tage, spricht der Herr, wo ich mit dem
Hause Israel und dem Hause Juda einen neuen Bund
schliessen werde!
(Jer
31,33; Hebr 8,8)»
- «Nach diesen Tagen, spricht der Herr, werde ich
mein Gesetz in ihr Inneres legen, und in ihr Herz
werde ich es schreiben
(Hebr
10,16).»
Wie er zu Moses gesprochen hatte, so sprach er also
jetzt auch zu den Aposteln. Rasch grub die Hand des
Ewigen Wortes die Gebote des Neuen Bundes in ihre
Seelen ein, Jetzt war nicht wie ehedem der Berg von
dichten Wolken umhüllt. Auch wurde das Volk nicht
durch furchtbare Donnerschläge und zuckende Blitze
davon abgeschreckt, sich dem Berge zu nähern
(Ex
19,16+21).
Nein, ruhig und deutlich drangen die Worte des Herrn
zu den Ohren der Umstehenden. Die Strenge des
Gesetzes sollte aufgehoben werden durch das
Evangelium der Gnade. An die Stelle knechtischer
Furcht sollte ein Verhältnis zwischen Kind und Vater
treten.
Leo
d.Gr.Sermo 95
Linkempfehlung zur Bergpredigt
Von zwei
Bergen wird berichtet als vom ersten und zweiten Akt
eines Dramas in zwei Akten: vom Berg der acht
Seligkeiten und vom Kalvarienberg. ER, der den
ersten bestieg, um über die Seligkeiten zu predigen,
musste aus innerer Notwendigkeit heraus auch den
zweiten besteigen, um dort oben die Forderungen der
ersten Predigt im Werk zu erfüllen. Gedankenlose
Menschen hört man nicht selten sagen: Die
Bergpredigt bildet das Wesen des Christentums.
Aber wie
wird es dem ergehen, der versucht, diese acht
Seligkeiten in seinem alltäglichen Leben beharrlich
zu verwirklichen? Er wird alsbald innewerden, welche
Wut in der Welt gegen ihn entbrennt! Die Bergpredigt
kann sowenig von der Kreuzigung Jesu getrennt werden
wie der Tag von der Nacht.
Weiterlesen unter:
Der Berg der acht
Seligkeiten (Bergpredigt)
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