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Selbstmord / Freitod

aus Todessehnsucht oder Depression

   
   





  

Der Selbstmord ist mit Recht als ein schreckliches Verbrechen zu verurteilen. Es gilt, den Selbstmord zu bekämpfen, den Selbstmördern aber viel Verständnis und Mitleid entgegenzubringen. Der Kampf gegen den Selbstmord erfordert nicht nur den Hinweis auf seine sittliche Verwerflichkeit, sondern weitaus mehr noch sind wir angehalten zum Kampf gegen die Hauptursachen des Selbstmordes. Suizid.

Selbstvernichtung in der Glaubenskrise 

In allen Zeitaltern haben Priester, Dichter und Philosophen über den Selbstmord nachgedacht. (Goethes Werk - Die Leiden des jungen Werther führte zu einer Suizidwelle unter jungen Männern in Deutschland, nach einer Suizid-Schlagzeile der New York Times sprang die Suizidziffer 1 Monat lang in die Höhe?) Heute ist er ein Gegenstand der Wissenschaft vom Menschen. Man ist sich einig: Die moderne Zivilisation und der Bedeutungsverlust der Religion sind für das Ansteigen der Selbstmordraten verantwortlich. Je stärker der einzelne in eine Gemeinschaft eingebunden ist, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit des Selbstmordes. Alle Wissenschaftler betonen die Bedeutung des Mangels an Liebe unter den Ursachen, die zum Selbstmord führen.

 

Die Beurteilung des Selbstmordes

Eine Beurteilung ist nur im Licht der Offenbarung möglich. Sie ruht auf der Schöpfungstatsache und auf der Erlösung Christi. Schon das natürliche Empfinden verurteilt den Selbstmord (eine Untersuchung in Afrika ergab bei alten Stämmen gilt der Selbstmord als bös). Unsere christliche Lehre lässt keine Unterscheidung zwischen Mord und Selbstmord zu. In beiden Fällen greift der Mensch in die uneingeschränkten Rechte GOTTES ein. Darum ist der Selbstmord abzulehnen als Ausdruck höchster Eigenmächtigkeit, des Trotzes und der Verzweiflung. Der Selbstmörder will über sein Leben und über seinen Tod verfügen. So versündigt er sich gegen die Herrschaft GOTTES über unser Leben. Der Selbstmörder will nicht dienen und nicht leiden nach GOTTES Willen. Darum wirft er GoTT sein Leben trotzig hin. In seiner Verzweiflung sieht der Selbstmörder in seinem Leben und in seinem Leiden keinen Sinn mehr. Er besiegelt seine Verzweiflung endgültig durch einen unbussfertigen Tod. Diese Sicht ist die Verurteilung des Selbstmordes als böse Tat, etwas anderes ist das Urteil über den Selbstmörder. Über die Schuld des Menschen als einzelnen können und dürfen wir nicht urteilen.

 

Wer ist der Herr über Leben und Tod? 

Der Herr über Leben und Tod ist Gott allein. „Gott ist das höchste Leben und des Lebens Quelle.“ (Hl. Augustinus) Gott schützt das Menschenleben durch das fünfte Gebot. Kath. Kurz-Katechismus

Wir müssen also für unsere Gesundheit sorgen, dürfen unser Leben nicht leichtsinnig einer Gefahr aussetzen (z. B. im Straßenverkehr), es nicht willkürlich verkürzen oder Selbstmord begehen. „Verherrlicht Gott in euerem Leibe“        (1 Kor 6, 20)!  

Niemand hat ein Verfügungsrecht über sein Leben hat. Daran erinnert der hl. Apostel Paulus, wenn er sagt: „Nicht euch selber gehört ihr." (1 Kor 6,19) Und an anderer Stelle: „Leben wir, so leben wir dem Herrn; sterben wir, so sterben wir dem Herrn. Ob wir leben oder sterben, wir gehören dem Herrn." (Röm 14,8) Unser Leib und unser Leben sind von Gott und für Gott. In seiner Hand liegt unser Leben und unser Sterben.

Viele bringen sich um, weil sie nicht glauben, daß die Hölle existiert. 

Das Erwachen ist furchtbar.

Verzweiflung! So wie ein Funke das Dynamit zur Explosion bringt, so ist die Vorstellung des Schlussmachens — die Vorstellung vom Tod, vom Tot sein, vom ewigen Schlaf. vom Nichtmehr - dasein, vom Ende der Qualen   — der Funke, der das explosive Gemisch aus Feindseligkeit und Aufwühlung entzündet Der Selbstmord scheint für den Verzweifelten das Problem des unerträglichen Zustandes der Unruhe und Isolation auf perfekte Art zu lösen. Wenn einmal der Gedanke ans Schlussmachen Oberhand gewinnt, dann hat der Selbstmordversuch bereits begonnen. Die Vorstellung, man habe dann keine Probleme mehr, man sei heraus aus dem Schlamassel, man befreie sich von dieser Qual oder beende jene Krankheit— ist ein Schlüsselpunkt im Selbstmorddrama, begünstigt durch den Glaubensverlust im Vorfeld. Nicht selten ist der Selbstmord bewusster Racheakt gegen Menschen, denen die Verantwortung für den Selbstmord zugeschoben werden soll.

 

Selbstmord in der Bibel

Im Alten Testament sind nur vier Selbstmordfälle erwähnt (die bekanntesten sind jene von Samson und König Saul). Das Neue Testament erinnert uns an den Tod des Verräters Judas, der sich an einem Baum erhängte. Beachtenswert ist, dass weder das Alte noch das Neue Testament den Selbstmord ausdrücklich verbietet. In biblischen Zeiten war er so selten, dass kein ausdrückliches Verbot erforderlich war. Im Unterschied zur nichtchristlichen Sittenlehre lehnt die katholische Moral den Selbstmord entschieden ab. Sie sieht ihn als Widerspruch zur wesentlichen Aufgabe des Menschen, sich in GOTT hinein zu vervollkommnen. Selbstmord ist Widerspruch gegen GOTT als den alleinigen Herrn über Leben und Tod. Die Tatsache, dass unter Katholiken der Selbstmord viel seltener ist als unter Protestanten und anderen Menschen, beruht vor allem darin, dass die katholische Lehre vom mystischen Leib Christi eine starke Gemeinschaftsbindung schafft und so den Individualismus mit all seinen krankhaften Erscheinungen entschlossen zurückweist. Die Kirche hat den Selbstmord immer verurteilt. Der hl. Augustirlus sah ihn als ein Verbrechen an, gleich unter welchen Umständen er erfolgte. Das Konzil von Arles hat ihn verurteilt (452). Das II. Vat. Konzil verurteilt den Selbstmord als Widerspruch gegen die Ehre des Schöpfers: Kein Motiv kann den Selbstmord wirklich rechtfertigen.

 

Katholiken am Ende der Statistik

Unter den Motiven für den Freitod (Selbstmord, Suizid) stehen Krankheit, zerrüttete Familienverhältnisse (Alkoholismus, sexueller Missbrauch, Scheidung), Vereinsamung und wirtschaftliche Not an der Spitze. Die Grundursache liegt anderswo: Selbstmordstatistiken zeigen, dass man in Wohlstandsländern anfälliger für Selbstmord ist. Hier ist das Motiv der Frust, die Vergeblichkeit, die Sinnlosigkeit des Daseins (die Selbstmordrate ist bei praktizierenden Katholiken weit unter dem Durchschnitt, in atheistischen Staaten deutlich darüber). Häufig begehen Männer in den besten Jahren in einem kurzen Urlaub Selbstmord; ebenso steigt die Rate in Zeiten, die zur Selbstbesinnung und Stille einladen (Weihnachten). Plötzlich spüren die Menschen die Leere ihres Daseins. Im Unterbewusstsein hat sich die Verzweiflung schon lange angestaut; ein nichtiger Anlass wirkt wie ein zündender Funke. 1994 starben in der Schweiz 154 Menschen in der Altersgruppe der 15-bis 24jahrigen durch Selbsttötung (132 Männer, 22 Frauen, . hohe Dunkelziffer). Das ist nach den Verkehrsunfällen die zweithäufigste Todesursache bei Jugendlichen. In einem Bericht der Weitgesundheitsorganisation WHO steht die Schweiz bei der Zahl jugendlicher Selbstmörder in der Liste der Industrieländer auf Platz 4 (hinter Polen, Tschechien und Österreich, bei allen Altersgruppen steht Schweden an der Spitze). Unter den Studenten gibt es das 5 bis 6fache an Selbstmorden im Verhältnis zu den übrigen Jugendlichen gleichen Alters. Die Selbstmordrate ist bei Studierenden ohne regelmässigen Kontakt mit den Eltern weitaus höher als bei jenen, die solche Kontakte pflegen. Die Schwermut (Depression ) und nicht Schwierigkeiten im Studium ist die Hauptursache van Selbstmordhandlungen bei Studenten. Man hat unsere Zeit das Zeitalter der Angst genannt. Offenbar haben Studenten mehr Angst zu leben als andere junge Menschen. Eine Ursache für viele Suizidversuche ist der Verlust von klaren Wert- und Normvorstellungen, der Preis unserer ich bezogenen Gesellschaft (in einer Arbeit werden 26 Selbstmordmotive genannt). Zudem überfordert die antiautoritäre Erziehung die Jugendlichen, die sich später im Lebensalltag nicht zurechtfinden.

 

Wenn eine Person vor Problemen davon laufen will und
an Selbstmord denkt:
Sollte Sie es ganz schnell vergessen!
Die Probleme würden sogar noch schlimmer!

 

Selbstmord eines "Reichen Mannes" ... und dann in die Hölle!
Das folgende Beispiel stammt von einem Arzt in Kalifornien, der einen Selbstmörder für kurze Zeit wiederbelebte:
Niemand konnte sich denken, daß dieser Mann auf der Höhe des Erfolgs so niedergeschlagen war. Er sagte mir, er suche mehr als das, was das Leben anzubieten hätte.
Ich habe ihn nicht verstanden. Ich hätte zuhören sollen, denn an dem Abend wurde ich zu seinem Haus in Beverly Hills gerufen und fand ihn auf dem Boden mit einem Einschußloch im Mund. Er erlangte nochmals das Bewußtsein und sprach kurz auf Wiederbelebungsversuche an, bevor er endgültig starb.
Ich fragte ihn, ob er Schmerzen hätte. Er schüttelte den Kopf - nein. Ich sagte ihm, daß wir versuchen würden, ihn zu retten. Er nickte zustimmend. Seine letzten Worte waren: 'Ich habe Angst. Lassen Sie mich nicht zurück in die Hölle'. Jetzt kann ich es sehen!'.

 

Selbstmord eines vierzehn Jahre alten Mädchens
Der Arzt Dr. med. Maurice S. Rawlings berichtet:
"Durch den Selbstmord versuchen viele Menschen, 'mit allem Schluß zu machen'. Nach den Fällen zu schließen, die ich selbst gesehen habe, oder über die ich von anderen Ärzten gehört habe, fangen sie damit höchstens 'mit allem an'! Ich weiß von keiner einzigen 'guten' Erfahrung außerhalb des Körpers, bei Selbstmord. Es machten allerdings nur wenige von denen, die Selbstmord versuchten, Erfahrungen, über die sie auch sprachen. Hier ist ein Bericht, den einer meiner Kollegen gab.:
Ein vierzehn Jahre altes Mädchen war verzweifelt, als sie ihr Schulzeugnis bekam. Die Gespräche mit ihren Eltern drehten sich gewöhnlich um ihre Fehler, und in letzter Zeit darum, daß sie es nicht geschafft habe, an die Noten ihrer älteren Schwester heranzukommen. Selbst über das Aussehen wurden vergleiche angestellt. Sie schien nie ein Lob zu empfangen; und nun sollte sie den Eltern mit ihrem Zeugnis gegenübertreten. Sie ging auf ihr Zimmer, und nachdem sie nachgedacht hatte, wie sie das Problem wohl am besten lösen könne, nahm sie eine Flasche mit Aspirin und schluckte sie mit viel Wasser hinunter. Ihre Eltern fanden sie ein paar Stunden später im Koma vor. Sie hatte sich über ihr Gesicht und auf das Kissen erbrochen. In der Notaufnahme des Krankenhauses wurde der Magen ausgepumpt und Natriumbikarbonat wegen der Übersäuerung verabreicht.
Während des Erbrechens gelangte etwas vom Erbrochenen in die Luftröhre; sie bekam einen Stimmritzenkrampf, hörte auf zu atmen und erlitt einen Herzstillstand. Der ließ sich jedoch sogleich durch Herzmassage und Atemschlauch beheben.
Sie kann sich nur mäßig an diese Wiederbelebung erinnern; jedenfalls sagte sie wiederholt:
'Mama, hilf mir! Die sollen mich loslassen! Die wollen mir weh tun!'
Die Ärzte wollten sich entschuldigen, weil sie ihr wehgetan hätten - aber sie sagte, es wären nicht die Ärzte, sondern
'die Dämonen in der Hölle ... die lassen mich nicht los ... die wollten mich ... ich konnte nicht zurück ... es war einfach furchtbar!'

 

Selbstmord einer ungeliebten und ausgenutzten Frauen
Eine Frau nahm Valium. Hier ihr Bericht:
"Mir wurde ganz elend, und ich erinnere mich, daß ich in ein schwarzes Loch versank und mich drehte. Dann sah ich einen leuchtenden, glühenden Punkt, der größer und größer wurde, bis ich wieder aufrecht stehen konnte. Alles war glühend heiß und brannte. Die Erde war wie dicker Schlamm, der mir über die Füße lief; so zäh, daß ich mich kaum bewegen konnte. Die Hitze war furchtbar und verursachte mir Atembeschwerden. Ich schrie: 'O Herr, gib mir noch einmal eine Chance!' Ich betete und betete. Ich werde nie erfahren, wie ich dann zurückkam."

 

Abschliessend die Fragen:
Sind SELBSTMÖRDER, gebunden an die Folgen ihres Handelns.
Wie ist es bei Selbstmördern, haben Sie die Lebenszeit genutzt? - Mit Sicherheit bestenfalls zum Teil, denn sie selbst beraubten sich der Möglichkeit die restliche Lebenszeit zu nutzen!
Oder macht es für Gott keinen Unterschied, ob ich mein Leben absolut sinnlos und leer verbringe, oder ob ich es eigenmächtig einfach beende?

An dieser Stelle sei ganz ausdrücklich vor Alternativlösungen gewarnt. Geistheiler, Besprecher, Magier, "Hexen", Astrologen, Tarot-Kartenleger, Spiritisten, Medien und Menschen mit telekinesischen Fähigkeiten, aber auch andere Religionen bis hin zu Sekten usw. bieten Hilfe bei Schicksalsschlägen, Lebenskrisen und ausweglosen Situationen an.  Dann würde man sich dem Okkultem zuwenden. Das Ende okkult behafteter Personen gipfelt erschreckend häufig in Tod, im Schwermut und Selbstmord.
Link:
Okkulte Behaftung

Gott sagt ganz klar in Apg 4,12: In keinem andern ist das Heil; es ist auch kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, in welchem wir sollen gerettet werden, als in Jesus Christus!
 

Es geht letztlich um Leben und Tod der Seele!
Diese Welt ist nur eine Schranke, die uns vom Himmel oder der Hölle trennt.

 

"Die Zeit verrinnt, oh Mensch sei weise. Du tust NUR einmal diese Reise."
Die Bibel sagt auch in Offb 14,13: "Schreibe! Selig die Toten, die im Herrn sterben, von jetzt an; ja, spricht der Geist, sie sollen ausruhen von ihren Mühen; denn ihre Werke begleiten sie."

„Gott befähigt uns dazu, dass wir unser Leben verantwortlich gestalten, auch in der letzten Phase“.  Diese Gestaltung soll aber berücksichtigen, dass das von Gott geschenkte Leben unser höchstes Gut ist und wir verantwortlich und behutsam damit umgehen sollen.

Depression

Da Depression eine häufige Suizidursache darstellt und als Krankheit eingestuft wird, drängt sich die Suche nach einer wirksamen Medizin auf. Dass der Glaube, zu dem zwingend das Gebet gehört, die beste Vorbeugung sein muss, zeigen die Untersuchungen. Wer sich mit der Hildegard-Medizin auseinandersetzt, findet zusätzliche Ratschläge.

Der Weltschmerz

Depressionen stehen an erster Stelle aller Nervenleiden. Sie treiben ihre Wurzelausläufer in alle anderen Gruppierungen hinein. Dieser Sammelbegriff für Melancholie, Schwermut, manisch-depressive Verstimmungen und alle anderen Spielformen, welche Spezialisten zu unterscheiden wissen, haben eines gemeinsam: Solchen Menschen ist schwer ums Herz und sie leiden wirklich unter der niederdrückenden Gemütsverfassung. Genau genommen unterscheiden wir von ihrer Entstehungsursache her zwei Arten.

Die erste hat mehr oder weniger organische Ursachen und entsteht aus der Schwarzgalle. Die zweite Art von Depressionen geht aus den Lastern wie z.B. dem Weltschmerz hervor. Solche Menschen reden sich ständig ein, nur zum Unglück geschaffen worden zu sein. Da helfen keine Nervenkekse, kein Elixier. Ihnen fehlt das Gottvertrauen, welches nur durch eine Hinwendung zu einem geistigen, religiösen Leben aufkommen kann. Solchen Menschen ist schwer zu helfen, weil sie zu niemandem Vertrauen haben. Die organisch bedingten Gemütsveränderungen werden von äusseren Veränderungen, wie z. B. durch den Tod einer nahestehenden Person, persönliche Enttäuschungen oder Versagen, Scheidung, Wechsel des Arbeitsplatzes, des Wohnsitzes und ähnliche Umstände ausgelöst. Das Gemisch aus unterdrücktem Zorn, Wut, Ohnmacht und Resignation nährt die Schwarzgalle im Blut und diese schlägt dann schwer auf das Gemüt.  

 

Die Schwarzgalle

Sie ist die stoffliche Ursache für dieses schwere Leiden. Seit Adams Fall haben wir sie im Blut. Mal mehr, mal weniger. Steigt dieser Schwarzgallenspiegel, dann bekommt der Mensch Probleme. Die hl. Hildegard schildert dies so: 

«So geschah es mit Adam, als nach dem Erlöschen des himmlischen Lichtes in ihm die Schwarzgalle in seinem Blut sich zusammenballte und Trauer und Verzweiflung von ihr aus in ihm sich erhoben. Denn der Teufel hat bei Adams Fall die Schwarzgalle in ihm zuammengeblasen, die den Menschen manchmal zum Zweifler und Ungläubigen macht... Er ist traurig, verfällt in dieser Trauer oft in Verzweiflung und glaubt nicht, dass GOTT ihn behütet... Oftmals arbeitet sich des Teufels Eingebung in die Schwarzgalle hinein und macht den Menschen traurig und verzweifelt, so daß viele derartige Menschen in ihrer Verzweiflung sich selbst ersticken und nach und nach zugrunde richten. Viele aber wehren sich gegen sich selbst so kräftig in diesem Leid, dass sie wie die Märtyrer in diesem Kampf dastehen.» (H S 218)

Noch deutlicher hätte Hildegard die Dramatik dieses Leidens nicht hervorheben können. Der Selbstmord is t in schweren Fällen demnach keine Seltenheit, falls den Leidenden nicht geholfen wird. Leider wird zumeist sogar von den engsten Familienmitgliedern der Ernst dieser Krankheit unterschätzt. Sie tun nichts, um dem Erkrankten wirklich zu helfen. In seiner verzweifelten Lage ist er aber nicht mehr imstande, sich selbst zu helfen. So kommt manchmal jede Hilfe zu spät.

Es will schon etwas heissen, wenn Hildegard schreibt, dass die Betroffenen wie Märtyrer dastehen, falls sie den psychischen Kampf gegen dieses Leiden nicht aufgeben. Demnach ist diese Krankheit ein wahres Martyrium. Depressionen zählen zu den schwersten Leiden, die einen Menschen treffen können. Jedes noch so schmerzhafte Leiden wäre ihnen lieber, als bei gesundem Leib unendliche Seelenqualen durchstehen zu müssen. In ihren schweren Phasen darf man sie nicht aus den Augen lassen, weil sie jederzeit zum Schlussmachen bereit sind.

Auf raffinierte Weise ist hier auch der Böse im Spiel . Er hat dieses Gebräu zusammengeblasen und haucht bis zum heutigen Tage weiterhin seine trüben Gedanken in diese Medien hinein. Derart bedrängte Menschen fühlen sich dann auch von GoTT verlassen und können nicht glauben, dass ER ihnen helfen kann. Die Schwarzgalle ist sozusagen ein mögliches Betätigungsfeld des Bösen. Aufgrund des Ungehorsams von Adam und Eva hat er sich nämlich das Recht erworben, negativen Einfluss ausüben zu können. Angehörige des Betroffenen spüren förmlich diesen dämonischen Anhauch und meiden den Leidenden, anstatt ihn zum Durchhalten zu ermutigen. Wir sollten sie auf ihre Lieblingsspeise zum Essen einladen und mitnehmen, wo immer es geht: Zum Wandern, Schwimmen, Skifahren usw. Aber wir haben noch mehr Möglichkeiten.

«Wenn jemand durch Melancholie und Verdruss im Sinn beschwert wird und so die Lunge schädigt, der koche Veilchen in reinem Wein, und er seihe es durch ein Tuch, und diesem Wein gebe er Galgant bei, sowie Süssholz soviel er will, und so mache er einen Klartrunk und trinke, und es unterdrückt die Melancholie und macht froh, und seine Lunge heilt es.»

Macht froh! Wie froh und dankbar sind wir für die frohmachenden Mittel, die uns Hildegard anbietet. Machen wir reichlich davon Gebrauch, sei es Fenchel, Dinkel, Edelkastanien, Nervenkekse..., Dinge, die Hildegardfreunde längst kennen und schätzen gelernt haben! All unser Wohlstand täuscht nicht darüber hinweg, dass die Gemütsprobleme eher zunehmen. Das frohe, unbekümmerte Herz finden wir ja nicht einmal mehr bei allen. Kindern. Hausfrauen und Mütter wären gut beraten, die frohmachenden Stoffe in der Küche fleissig zu verwenden. Der Depressive bekommt also das Veilchen-Elixier, um nach kurzer Zeit wieder ein normales Leben führen zu können. Dieser Wein baut den Melanchestoff, die sogenannte Schwarzgalle wieder ab und bald ist der Niedergeschlagene wieder der Alte».  Z/Ewig

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