Wesensverwandlung
Das wundervolle Mysterium des Altares kann von
jedem Christgläubigen erkannt werden. Im
Folgenden soll das heilige Geschehen erlebt -
gleichsam als heilbringender Wohlduft in uns
eingeatmet werden
(Zusammenfassung nach dem Werk Jesus Christus
im wunderbaren Sakrament von P. Fridolin
Aussersdorfer).
Der Hl. Irenäus:
«In der Stadt des Herrn erklingen die Harfen
der Heiligen. Dort singen die Engel und
Erzengel ein neues Lied.
Dort weht ein lieblicher Duft vor dem
Angesicht GOTTES.
I. Einstimmung - Vorbereitung
Wir spüren diesen lieblichen Duft schon in der
Einstimmung, besonders aber bei der Feier des
göttlichen Mysteriums.
1.
Für den Priester: . Der Herr möge mich
unwürdigen Priester lehren das so grosse
Mysterion mit Reinheit des Herzens und Andacht
der Tränen zu behandeln! Mit Ehrerbietung und
Zittern! So dass Du wohlgefällig und gnädig
annehmen mögest das Opfer von meinen Händen
zur Heilung alter sowohl der Lebenden als auch
der Verstorbenen!»
(Andachtsbuch orth.-kath.Kirche)
2.
Für alle Gläubigen: “Teilnehmen lass mich
jetzt an Deinen himmlischen
ehrfurchtgebietenden hl. Geheimnissen, o
Christos der Du mein GOTT und Heiland bist -
«Meine Sünden vergib, damit ich mit reiner
Seele und zerknirschtem Herzen an den hl.
Geheimnissen teilnehme, die allrein und heilig
sind, durch die jeder belebt und vergöttlicht
wird, der Dich isst und trinkt mit reinem
Herzen.»
(Liturgien
der orth.-kath.Kirche)
Aus der göttlichen Basilius-Liturgie:
Still schweige alles sterbliche Fleisch und
denke in seinem Herzen nichts Irdisches, denn
der König der Könige kommt um sich als Opfer
darzubringen und sich den Gläubigen hinzugeben
als Speise! Ihm gehen voran die Chöre der
Engel. Alle Fürstentümer und Gewalten rufen:
Alleluja! Alleluja! - Alleluja!»
Aus der syrischen Liturgie
(Johannes
Chrysostomus):
«Wie ehrfurchtgebietend ist diese Stunde!
Vielgeliebte! In der der HI. Geist aus den
himmlischen Regionen kommt -heruntersteigt -
heranschwebt auf die eucharistischen Gaben -
auf den Altar und sie verwandelt! Da sollt Ihr
anbetend von tiefster Ehrfurcht erfüllt sein!
Zu dieser Stunde sollst Du gar nicht wissen, dass Du Geschäfte hast! Nicht daran denken,
dass Du auf Erden bist! Nicht meinen, dass Du
noch unter Menschen bist! Der muss von Stein
sein, der in dieser Stunde noch meint, er
stehe auf Erden - und nicht lieber glaubt, er
singe im Chor mit den Engeln.»
II. Die Feier der heiligen Liturgie
Der hl. Irenäus von Lyon:
GOTT verlangt von uns, dass wir allezeit am
Altar das Opfer darbringen. Der eigentliche
Altar ist der Himmel, wohin auch unsere Gebete
und Opfer zielen.
Der eigentliche Altar ist der Tempel
(der
Himmel),
von dem Johannes sagt: Und geöffnet ward der
Tempel GOTTES und das Zelt. Siehe da! - Hier
ist das Zelt GOTTES, in dem ER wohnen wird mit
den Menschen
(Offb
9/21,3)
Die hl. Hildegard:
Ich sah, wie plötzlich heiliger Lichtglanz vom
Himmel kam. Engel folgten ihm, und das Licht
umflutet den Altar. Der Himmel öffnet sich.
Ein feuriger Blitz von unbeschreiblich lichter
Klarheit fiel nieder auf die Opfergaben und
durchströmte sie mit seiner Herrlichkeit! Und
der blitzende Schein trug die Opfergaben in
unsichtbare Hohen bis zum Himmel empor und
liess sie dann wieder auf dem Altare nieder.
Wir erleben im Mysterium
Bei der Feier der hl. Liturgie erleben wir das
ganze Heilsgeschehen: Menschwerdung und
Kindheit Jesu - Leiden und Sterben -
Auferstehung und Himmelfahrt - das Sitzen zur
Rechten des Vaters.
1.
Menschwerdung und Kindheit des Sohnes GOTTES
Der syrische Kirchenvater Ballaus:
Die Gläubigen schauen Dich, wie Du in der
Krippe ruhst und Deine Glorie auf Deine
Windeln gewoben ist! 0 wie mächtig als GOTT
und mild als Mensch bist Du! Wie gewaltig als
Gott und demütig als Mensch! Wie flammend als
Gott und schonend als Mensch!
2.
Am Abend vor seinem Leiden
Der syrische Kirchenvater Cyrillonas fiber das
Pascha Christi:
,,Christus, der Hohepriester stand da und trug
sich selbst aus Liebe. Und hielt seinen
eigenen Leib hoch in Händen.
Kommet! Empfanget mich!
3.
Leiden und Auferstehen
Johannes Chrysostomus:
«Wenn Du den Herrn siehst im Mysterium
geopfert auf dem Altar, wie kannst Du noch
meinen, unter Menschen zu sein und nicht, in
den Himmel entrückt!»
4.
Auferstehung und Himmelfahrt
In der hl. Liturgie erleben wir auch die
glorreiche Auferstehung und Himmelfahrt
unseres Herrn Jesus Christus: «Nachdem wir die
Auferstehung Christi gesehen, lasst uns
anbeten Jesus, den heiligen Herrn, den einzig
Sündenlosen! Deine heilige Auferstehung
besingen und rühmen wir, denn Du bist unser
Gott, ausser Dir kennen wir keinen anderen
Gott! Kommt! Gläubige alle! Kommt! Lasset uns
anbeten den auferstandenen Christus! Denn
siehe, durch das Kreuz ist Freude gekommen für
die ganze Welt! Allzeit lobend den Herrn,
besingen wir seine Auferstehung! Denn, das
Kreuz erduldend hast Du durch Deinen Tod den
Tod überwunden.
(russ.-orth.
Kirche)
5.
Jesus Christus - der ewige
Hohepriester:
«Wir sehen den Hohenpriester zu uns kommen!»
«Nach Deiner unaussprechlichen unendlichen
Huld bist Du ohne aufzuhören, GOTT zu sein -
Mensch geworden. Hast das Amt des
Hohenpriesters verwaltet und als Gebieter über alles die priesterlichen Aufgaben
dieses göttlichen Dienstes und unblutigen
Opfers uns übertragen. Denn Du allein bist
unser GOTT, unser Herr. Du gebietest über das
Himmlische und über das Irdische.
(russ.
Kirche, Liturgie der Gläubigen)
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